Enorme Zerstörungswut in Basel

Aktualisiert

1. MaiEnorme Zerstörungswut in Basel

Rund 120 vermummte Personen haben bei einem «Saubannerzug» durch die Stadt Basel eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Die Staatsanwaltschaft sprach von «massiven Sachbeschädigungen».

An einem UBS-Gebäude montieren 1.-Mai-Aktivisten ein Banner.

An einem UBS-Gebäude montieren 1.-Mai-Aktivisten ein Banner.

Wie die Behörde am Sonntag mitteilte, zogen Vermummte vom Barfüsserplatz durch die Innerstadt und über den Rhein zum Polizeiposten Clara im Kleinbasel. Auf der ganzen Strecke seien unzählige Liegenschaften und Trams mit Farbe versprayt, Fackeln angezündet und Knallkörper zur Detonation gebracht worden.

Vor dem Polizeiposten schleuderten Zugsteilnehmende Farbbeutel, Stühle, Fahrräder und Steine gegen das Gebäude. Zudem wurde ein Molotow-Cocktail in den Eingangsbereich geworfen, so dass dieser sogleich in Vollbrand stand und erst durch die zugezogene Feuerwehr gelöscht werden konnte. Nach diesem Angriff flüchteten die Demonstranten.

15 Festnahmen

Die Polizei nahm danach in der Nähe rund 15 Tatverdächtige fest. Gegen die 13 Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 17 und 41 Jahren aus der Region Basel wurden Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Die Ermittlungen waren am Sonntag noch im Gange. Die Festgenommenen würden, je nach dem Stand der Abklärungen, eventuell teils noch am Sonntag oder dann am Montag entlassen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

Die Festgenommenen gehörten nicht zum sonst bei Demos auftretenden «schwarzen Block», sagte der Sprecher weiter. Keinen Zusammenhang mit dem «Harassenlauf» im Baselbiet sah vor den Medien derweil der Baselbieter Polizeikommandant Daniel Blumer. Wegen dieses Anlasses war am Nachmittag die Baselbieter Polizei im Grosseinsatz gestanden.

Brandstiftung an Auto

In Basel-Stadt musste die Feuerwehr zur Zeit des «Saubannerzugs» auch ein brennendes Auto löschen. Dieses brannte vollständig aus. Das Feuer beschädigte zudem ein Gebäude. Die Staatsanwaltschaft geht von Brandstiftung aus und schliesst einen Zusammenhang mit dem «Saubannerzug» nicht aus.

Drei andere Brandstiftungen an Autos in der Nacht auf Samstag lägen hingegen zu weit zurück, als dass gleich ein Zusammenhang angenommen werden könnte, sagte der Staatsanwaltschaftssprecher. Unbekannte hatten nach 2 Uhr in verschiedenen Basler Quartieren Autos teurerer Marken angezündet. (sda)

Deine Meinung zählt