Rheinfelden AGRheinsaline produziert rund um die Uhr Salz
Der Winter ist hartnäckig – und die Salzvorräte werden knapp: Bleibt das Wetter so garstig, wird es laut der Rheinsaline prekär.
«Wir produzieren derzeit dem Teufel ein Ohr ab», sagt Jürg Lieberherr, Direktor der Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen. Seit Ende Jahr wurde der Betrieb von drei auf vier Schichten umgestellt – es wird rund um die Uhr gearbeitet. An Spitzentagen würden 6 bis 7 Tonnen Salz produziert, drei- bis viermal mehr als normal. Trotzdem ist der Streusalz-Bestand so knapp wie nie zuvor. Die gesamte Lagerkapazität von 150 000 Tonnen ist weg, alleine im Januar wurden 90 000 Tonnen verbraucht. «Den absoluten Notstand haben wir noch nicht erreicht», so Lieberherr. Bleibt der Winter weiterhin so hartnäckig, sieht er aber schwarz: «Gnade uns Gott, wenn nochmals so ein Februar kommt wie letztes Jahr.» Damals habe man 55 000 Tonnen Salz aus Europa dazukaufen müssen. Dies wäre in der momentanen Lage gar nicht möglich: In ganz Europa herrscht seit Wochen Salznotstand. Einen Plan B gebe es aus technischen Gründen nicht, so Lieberherr. «Kommt es zum Super-Gau, müssen wir halt wie etwa in Skandinavien auf nicht geräumten Strassen fahren.»
Bedauern hat der Direktor mit den Gemeinden. Horw bei Luzern etwa ruft den Notstand aus. «Wir liefern nach, so gut es geht», so Lieberherr. Ob das Salzlager für kommende Winter vergrössert wird, steht derzeit noch in den Sternen.