LehrabgängerStatt in die Ferien gleich zum Stempeln
Ausbildung fertig – und jetzt? Viele Basler Jugendliche machen sich keine Hoffnungen auf einen Job und melden sich gleich arbeitslos.
Mitten in der Wirtschaftskrise den Lehrabschluss machen: Das Timing ist unglücklich. Die Zahl der jungen Arbeitslosen schnellt in der Region seit Juni in die Höhe. «Wir werden momentan überrannt», sagt Peter Hauser, Koordinator der Regionalen Arbeitsvermittlungen (RAV) Baselland.
In früheren Jahren liessen sich die Lehrabgänger oft bis August oder September Zeit für die Jobsuche und fuhren nach der Abschlussprüfung erst einmal in die Ferien. Doch: «Es herrscht Verunsicherung auf Grund der aktuellen Arbeitsmarktsituation», sagt Hauser.
Auch das RAV Basel-Stadt hat seine Mitarbeiter schon im Frühling auf den Andrang der Lehrabgänger vorbereitet. Im Juni stieg die Jugendarbeitslosigkeit auf 519 Personen – im Juni 2008 waren es noch 396. Dass viele Lehrabgänger bereits jetzt stempeln wollen, findet die Basler Koordinatorin Ruth Schuler aber nicht bedenklich: «Auf dem RAV kann für die Lehrabgänger schnellstmöglich eine Anschlussbeschäftigung organisiert werden», sagt sie.
Glück hat, wer seine Lehre beim Kanton gemacht hat: Dort finanziert der Krisenfonds die Weiterbeschäftigung für mindestens sechs Monate.