Füllinsdorf BLVier-Meter-Python vertilgt Huhn
Einen Schock erlitt am Sonntagmorgen der Besitzer eines Hühnerstalls in Füllinsdorf BL. Im Stall lag eine riesige Schlange. Ein Huhn hatte sie bereits verputzt.

(Bild: Polizei Basel-Landschaft)
«Heute Morgen um 6:00 bemerkten wir in unserem Hühnerstall eine ca 4-5m lange Schlange», berichtet Leser-Reporter Hanspeter H. Der 46-Jährige entdeckte die Schlange, die ein Huhn gefressen und ein weiteres getötet hatte, im Innern seines Hühnerstalls.
«Vor dem Stall bemerkte ich einen umgekippten Kübel. Doch ich dachte mir nichts dabei. Beim Betreten des Stalls berührte ich dann mit dem Fuss etwas, sah die Schlange und rannte sofort aus dem Stall», so H. gegenüber 20 Minuten Online.
«Meine Frau dachte zuerst, ich mache einen Witz», sagt der Betreiber des Denner-Satelliten in Dornach SO. Als sie sein kreideweisses Gesicht gesehen habe, habe sie aber um den Ernst der Lage gewusst. Man verständigte die Polizei.
Familie traumatisiert
«Ein Polizist, der Reptiliensachverständige der Baselbieter Polizei und eine weitere Sachverständige bändigten das zirka viereinhalb Meter lange und rund 19 Kilo schwere Tier mit Spezialwerkzeug. Dann wickelte sich die Schlange um den Arm des Polizisten - er lief rot an», beschreibt H. das Einfangen der Schlange. Schliesslich hätten die drei die Netzpython in eine Transportkiste drücken können.
«Ich wurde erst kürzlich wegen eines Herzfehlers operiert», sagt H., der Angst vor Schlangen hat. «Ich hätte auch bewusstlos umfallen können», glaubt der Hühnerstall-Besitzer. Noch schlimmer findet er, dass jetzt seine ganze Familie traumatisiert sei. Seine Kinder im Alter von 12 und 18 Jahren hätten jetzt Angst, in den Keller zu gehen.
Schlangen brachen schon einmal aus
Die Schlange war aus der unmittelbar angrenzenden Nachbarschaftsliegenschaft, die sich im Umbau befindet, ausgebrochen. Eine weitere im Dachstock dieses Hauses untergebrachte zweite Netzpython (3,5 Meter, zirka 12 Kilo) wurde ebenfalls eingefangen. Die Schlangen sind nicht zum ersten Mal entwichen: «Schon vor eineinhalb Jahren ist eines der Tiere ausgebüxt und bei einem Nachbarn gefunden worden», so H.
Beide Schlangen wurden auf Anweisung der stellvertretenden Baselbieter Kantonstierärztin beschlagnahmt. Der mutmassliche Schlangenbesitzer muss mit einer Strafanzeige rechnen, wie die Baselbieter Polizei schreibt. Möglicherweise wird auch H. noch seine Unkosten geltend machen. Sein Laden hat sieben Tage die Woche offen und er musste zusätzliches Personal aufbieten. Hinzu kommen die zwei toten Hühner.