Asyl für Elektrosmog-Flüchtlinge

Publiziert

Maison Blanche in Schwarzenburg BEAsyl für Elektrosmog-Flüchtlinge

So stellen sich Handygegner das Paradies auf Erden vor: In einem Funkloch bei Schwarzenburg planen sie ein Maison Blanche ganz ohne Elektrosmog.

Patrick Marbach
von
Patrick Marbach
Hans-Ulrich Jakob misst beim Maison Blanche wenig Strahlung.

Hans-Ulrich Jakob misst beim Maison Blanche wenig Strahlung.

«Es ist himmeltraurig, wie viele Menschen in der Schweiz vor der Strahlung aus Handy- und Stromnetzen auf der Flucht sind und in die hintersten Täler ziehen müssen», klagt Hans-Ulrich Jakob vom Verein Gigaherz. Neben Herzproblemen, Schlaflosigkeit oder Gelenkschmerzen litten die Betroffenen vor allem darunter, dass man sie nicht ernst nehme. Jakob unterstützt Betroffene oft erfolgreich bei jährlich über hundert Einsprachen und Beschwerden, hauptsächlich gegen den Bau von Antennen. Diesmal will er nichts verhindern, sondern selber bauen: In einem ehemaligen Schulhaus in Schwarzenburg sollen acht strahlungsarme Wohnungen entstehen.

«Der Standort ist ideal, so wenig Elektrosmog wie hier habe ich selten gemessen», sagt Jakob. Das Haus soll zur WLAN-, Sparlampen- und Handy-freien Zone werden. Sämtliche Elektroinstallationen würden auf abgeschirmte Kabel umgerüstet und der Strom nachts ganz abgeschaltet. Die Finanzierung über 1,2 Millionen Franken ist gesichert. «Viele Strahlungsgeplagte wären froh, wenn sie nur schon für ein paar Wochen zur Erholung ins Maison Blanche könnten», so Jakob. Der Zuschlag der Gemeinde steht noch aus. Für das Haus gibt es mehrere Kaufinteressenten.

Deine Meinung zählt