BernFriedlicher Antifaschisten-Spaziergang
Trotz Grossaufmarsch verlief die Antifa-Demo am Samstag gesittet. Die Stadt Bern wertet dies als Erfolg: Sie hatte die Demo bewilligt, obwohl es gar kein Gesuch gab.
«Es sind schon fast mafiöse Zustände, wenn Demos bewilligt werden, ohne dass ein Gesuch gestellt wird», kritisiert SVP-Stadtrat Erich Hess die Tatsache, dass die Stadt den Antifaschisten für ihren neunten Abendspaziergang ohne Aufforderung eine Bewilligung erteilt hatte. Sicherheitsdirektor Reto Nause verteidigt das Vorgehen: «Wir hatten im Vorfeld guten Kontakt mit den Organisatoren und wurden vollständig über die Demo informiert.» Die Veranstalter hätten die Marschroute offengelegt und einen eigenen Demoschutz zugesichert. Zudem sei die Stimmung nicht aufgeheizt gewesen.
Die Demo verlief im Gegensatz zu den Strassenschlachten anderer Jahre tatsächlich ohne grössere Zwischenfälle: Rund 1000 Demonstranten versammelten sich um 20 Uhr bei der Heiliggeistkirche und marschierten unter dem Lärm von Knallpetarden und Sprechchören gegen Staat, Kapital und Faschismus durch die Innenstadt. Trotz kleinerer Sachbeschädigungen wie Sprayereien und einem zerkratzten Auto kam die Polizei nicht zum Einsatz. «Diese positive Bilanz bestätigt uns in unserem Verhalten», sagt Nause.