Stilllegung des KKW Mühleberg gefordert
Der «Fokus Anti-Atom» fordert die Abschaltung des Kernkraftwerks Mühleberg. Die Risse im Kernmantel hätten jetzt ein kritisches Mass erreicht.
Die Organisation, eine Nachfolgeorganisation der 2003 aufgelösten «Aktion Mühleberg stilllegen», erhebt diese Forderung in einem Brief an Bundesrat Moritz Leuenberger, den sie auch den Medien zukommen liess. Die Organisation existiert laut ihrem Sprecher Jürg Joss seit 2003. 200 bis 300 Personen unterstützten ihre Arbeit.
«Fokus Anti-Atom» schreibt, die seit langem bekannten Risse im Kernmantel seien in den letzten Jahren um mehr als einen Meter gewachsen. Sie bezieht sich dabei auf den Bericht, den die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) des Bundes nach der letzten Überprüfung des KKW Mühleberg Ende des letzten Jahres veröffentlichte.
Die Risstiefen betrügen laut diesem Bericht bis zu 90 Prozent der Wanddicke, schreibt der «Fokus». Da sie «lebensgefährliche» Ausmasse erreicht hätten, solle Bundesrat Leuenberger die für die Abschaltung des KKW Mühleberg nötigen Schritte einleiten.
Auf Anfrage erklärte Antonio Sommavilla, Sprecher der BKW AG, die HSK habe Ende letzten Jahres die Sicherheit des KKW Mühleberg bestätigt. Die BKW AG ist Besitzerin und Betreiberin des KKW Mühleberg.
Die HSK schreibt in ihrer am 12. Dezember veröffentlichten Medienmitteilung nach der periodischen Sicherheitsüberprüfung des KKW Mühleberg, für den aktuellen Betrieb erfülle der «rissbehaftete» Kernmantel «die ihm zugedachte sicherheitstechnsiche Aufgabe».
Aus den zahlreichen bisher durchgeführten Messungen könne der weitere Rissfortschritt «gut vorher bestimmt werden». Der Kernmantel halte aber ohne «neue Vorgehensweise» nicht noch vierzig Jahre lang.
(sda)