BERNOnline-Lexikon für Bärndütsch
Wie schreibt man eigentlich «frömdi Fötzle»? Ein Online-Wörterbuch mit über 3000 Ausdrücken hilft Zugewanderten und Einheimischen, sich auf Berndeutsch zu verständigen.
Bägguhaarige Siech, Mulaff, Esef: An deftigen Schimpfwörtern fehlt es im berndeutschen Online-Lexikon nicht. «Nur wenn ein Ausdruck tief unter die Gürtellinie geht, veröffentlichen wir ihn nicht», erklärt Stefan Burkhard, der den ständig wachsenden Sprachschatz im Internet betreut. Ein vierköpfiges Expertenteam steht ihm zur Seite und nimmt jedes neue Wort, das Benutzer einsenden, unter die Lupe.
«Weil ich als Solothurner immer wieder über das Berndeutsch staunte, habe ich das Wörterbuch aus Jux mit nur zehn Einträgen gestartet», sagt Burkhard.
Inzwischen ist das Vokabular so weit gewachsen, dass man fast für jede Situation eine passende, in korrektem Berndeutsch geschriebene Redewendung findet. Beim Stöbern stösst man auf urchig anheimelnde Ausdrücke wie Saftchnebu (Tabakpfeife), tubetänzig (ungeduldig) oder Fisimatänte (Unsinn).
«Schön, dass auch viele Jugendliche mitmachen, denn die Mundart muss lebendig bleiben», freut sich Burkhard, «unser Lexikon soll die Sprache so erfassen, wie sie auf der Strasse gesprochen wird.»