Prügelnde MännerKurse brachten Einsicht und Reue
Der erste Berner Kurs für gewalttätige Ehemänner und Partner ist zu Ende. Ihre Partnerinnen fühlen sich jetzt sicherer.
Seit Januar können Männer, die zu Hause Gewalt ausüben, ein vom Regierungsrat initiiertes Lernprogramm besuchen. Sie sollen dort in Rollenspielen und Gesprächen lernen, für ihre Taten Verantwortung zu übernehmen und Konflikte künftig gewaltlos zu lösen.
Nach Abschluss des ersten Kurses à 26 Abende haben die Organisatoren sowie Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) gestern Bilanz gezogen. «Das Programm ist eine wirksame Massnahme gegen häusliche Gewalt», ist Claudia Fopp von der Interventionsstelle überzeugt. Dies habe das Feedback der Teilnehmer und ihrer Partnerinnen gezeigt. So gaben die Männer an, ihr Unrecht erkannt zu haben – und die Frauen fühlten sich durch den Kursbesuch ihres Partners sicherer.
Von den zwölf Plätzen im rund 25 000 Fr. teuren Pilotprogramm war nur die Hälfte besetzt. «Hier appellieren wir an die zuweisenden Stellen wie Vormundschaftsbehörden und Gerichte», sind sich Fopp und Käser einig. Bisher waren nämlich alle Teilnehmer freiwillig dabei. «Nun sollen zusätzlich gewalttätige Männer zwangsweise zu uns ins Programm geschickt werden», sagt Fopp.