Scharfes WaldgesetzMountainbiker wehren sich gegen Fahrverbot
Ein neues Gesetz soll Velofahrer stoppen, die in Wäldern über Stock und Stein pedalen. Die Biker sind entsetzt und wollen sich nicht kriminalisieren lassen.

Biken auf Waldpfaden soll verboten werden.
Ein einziger Satz trifft die Biker wie ein Hammer: «Reiten und Radfahren im Wald abseits von Waldstrassen und besonders bezeichneten Wegen und Pisten ist verboten.» Dieser Artikel im Entwurf zum neuen Waldgesetz hätte drastische Folgen, befürchtet Oli Busato vom Bikenetzwerk Trailnet: «Mountainbiken in seiner heutigen Form wird illegal oder auf wenige beschilderte Strecken verbannt.»
Schon nach geltendem Gesetz dürfen Velofahrer nicht einfach wild durch den Wald preschen. Neu würde ihnen aber eine Busse von bis zu 20 000 Franken drohen, wenn sie auf Wegen und Pfaden fahren. Busato zweifelt, dass sich das Verbot durchsetzen lässt. «Gemäss Sportstatistik sind im Kanton Bern 50 000 Mountainbiker mehrmals pro Woche unterwegs – zu 90 Prozent abseits der Strasse», sagt er.
Demgegenüber stehen die Interessen der Waldbesitzer. Die Velos verursachten bleibende Schäden im Gelände, argumentiert die Kantonsverwaltung. Zudem nehme das Konfliktpotenzial zwischen Radfahrern und anderen Waldbesuchern laufend zu. Busato ist enttäuscht, dass die Bike-Verbände nicht früher in die Erarbeitung der Gesetzesvorlage einbezogen wurden. Er fordert, dass dem Parlament eine velofreundlichere Version vorgelegt wird. Nach dem Motto «Mountainbiken ist kein Verbrechen» startet in diesen Tagen eine Facebook-Kampagne.