BernTeenager stürzte mit Velo – und wird nun dafür verzeigt
Im Mai diesen Jahres ist Vito De Chiara mit seinem Fahrrad auf einer einsamen Strasse bei Bern unterwegs. Plötzlich stürzt der 15-Jährige.
Er zieht sich dabei schwere Prellungen und einen Schlüsselbeinbruch zu. Die Polizei muss ausrücken und Vito wird mit der Ambulanz ins Spital gebracht. Bei der Behandlung durch die Sanitäter zerschneiden sie ihm seine Lieblingsjacke. «Ich bin sehr traurig», sagt Vito, denn die Jacke sei ein Geschenk aus New York gewesen.
Zwei Monate später der nächste Dämpfer. Vito bekommt Post von der Jugendanwaltschaft. Gegen ihn wurde Strafanzeige wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeuges eingereicht. Zusätzlich muss er Gerichts- und Polizeikosten von 200 Franken bezahlen – eine hohe Summe für den Schüler: «Ich kann nicht verstehen, dass ich als 15-Jähriger so viel bezahlen muss», klagt er. Für die Kosten wird nun sein Vater aufkommen.
Laut Polizei ist die Strafanzeige wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeuges so üblich, auch wenn Vito mit dem Velo unterwegs war. «Wenn jemand einen Unfall nicht verhindern kann, läuft das oft auf eine Strafanzeige wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeuges hinaus», sagt Frank Wilhelm von der Polizei Kanton Solothurn. Auch die Kosten würden meist auf den Verursacher abgewälzt.