Anti-Wef-Demo: Aktivisten liebäugeln mit Wiederholung
Die Polizei und die Stadt Bern klopfen sich nach der Anti-Wef-Demo gegenseitig auf die Schultern. Aktivisten sehen die Grundrechte in Gefahr und denken schon an eine Revanche.
242 Festgenommene, etliche Scharmützel zwischen der Polizei und Demonstranten, aber keine grössere Sachbeschädigungen – Die Kapo und die Stadt Bern ziehen nach der unbewilligten Anti-Wef-Demo vom Samstag eine positive Bilanz.
Als «grossen Erfolg» feierte auch Organisator Giovanni Schumacher die Kundgebung und die anschliessende Tour de Lorraine – allerdings aus anderen Gründen: Die Teilnehmer hätten wie versprochen keine militanten Aktionen gemacht. Nun überlegen diverse Aktivistengruppen, die Demo nächsten Samstag zu wiederholen – natürlich am liebsten mit Bewilligung.
Kritik am Grossaufmarsch der Polizei übten die Berner Linken. Sie sehen die Versammlungs- und Meinungsäusserungsfreiheit bedroht: «Es war ein schwarzer Tag für die Grundrechte», so Anne Wegmüller von der Jungen Alternative.
Für Johannes Matyassy, Präsident der FDP Kanton Bern, war der Polizeieinsatz dagegen gerechtfertigt: «Die Polizei hat ein Zeichen gesetzt, dass unbewilligte Demonstrationen nicht geduldet werden.» Der Stadtberner SVP-Präsident Beat Schori doppelt nach: «Ich hoffe, dass dieses Vorgehen die neue Norm ist, wenn sich Demonstranten nicht an die Abmachungen halten.»
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(Videos: Maurice Thiriet/20minuten.ch)
Lorenz Hanselmann