Studenten verlangen Diskussion am Dienstag

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Besetzte UnisStudenten verlangen Diskussion am Dienstag

Die Aula im Hauptgebäude der Uni Bern soll mindestens bis am Dienstag nicht frei gegeben werden. Selbentags wollen die Besetzer eine öffentliche Diskussion mit Regierungsrat und Rektor durchführen. Die Studenten setzen sich damit über die verlangte Räumung bis Montag Morgen hinweg. Auch die Besetzung in Zürich geht weiter.

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«Wir sind uns bewusst, dass wir auf Konfrontationskurs sind», sagte einer der Besetzer, welche die Aula im Hauptgebäude seit Dienstagabend besetzen, am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Aber die Missstände an den Universitäten seien zu gravierend, als dass nun der institutionelle Weg beschritten werden könne. Auf diesem Weg sei von den offiziellen Organen der Studierenden nichts erreicht worden.

Am Montag würden sich bestimmt wieder bis zu 150 Studierende in der Aula einfinden, zeigte sich der befragte Besetzer überzeugt. Verschiedene Veranstaltungen, die jeweils am Montag in der Aula stattfinden, seien seines Wissens bereits abgesagt worden.

Die Besetzer fordern in einem Communiqué vom späten Sonntagabend, dass am Dienstag Nachmittag eine von Vertretern der Studierenden organisierte Podiumsdiskussion mit dem Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) und dem Rektor der Uni Bern Urs Würgler durchgeführt wird und zwar in der besetzten Aula. Anschliessend würden die Studenten im Plenum die Freigabe der Aula diskutieren und mit dem Rektor und Regierungsrat die «Raumfrage» aushandeln.

Räumung ist Voraussetzung für Diskussion

Zu einer Diskussion erklärte sich die Universitätsleitung in einer Mitteilung vom frühen Sonntagabend grundsätzlich bereit. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Vorlesungsbetrieb ab Montag in der Aula wieder ordnungsgemäss durchgeführt werden könne. Die erste Vorlesung in der Aula finde am Montag um 10 Uhr statt, sagte Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern, auf Anfrage. Würden die Besetzer den Saal bis dahin nicht räumen, müsse die Situation neu beurteilt werden.

Nach der Antwort der Studierenden liegt der Ball wieder bei der Universitätsleitung. Die Besetzer bitten «um eine eindeutige Zu- oder Absage zu der Podiumsdiskussion unter den von uns gestellten Bedingungen».

Auch in Zürich geht Besetzung weiter

Auch die Besetzung eines Hörsaals an der Universität Zürich geht vorläufig weiter. Ein Abbruch der Aktion, die seit Dienstag dauert, stehe zurzeit nicht zur Diskussion, sagte ein Sprecher des federführenden Komitees «unsereuni» am Sonntag auf Anfrage.

Die Universitätsleitung lässt die Besetzer bis auf weiteres gewähren. Der Rektor Andreas Fischer erwarte von den Studierenden aber ein baldiges Ende der Aktion, sagte Uni-Sprecherin Christina Hofmann. Am Montag nimmt Fischer an einer Plenumsdiskussion im besetzten Hörsaal teil.

In Basel haben die Studierenden die Aula der Universität nach rund zehn Tagen Besetzung mittlerweile freigegeben. Man wolle die Kräfte neu bündeln und dafür sei die Aula «unter ständigem Mobilisierungsdruck und Räumungsandrohung nicht der richtige Ort», teilten sie am Freitag mit.

Die Studierenden protestieren gegen die ihrer Ansicht nach zunehmende Ökonomisierung an der Universität. So soll etwa die Verschulung gestoppt werden, die mit der Bologna-Reform eingeführt wurde. (rub/sda)

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