Feministische Störaktionen bei Vortrag von Eva Herman
Mit Tumulten wurde die deutsche Ex-Tagesschau-Lady Eva Herman am Samstag in Bern empfangen. Feministinnen störten ihren Auftritt. Sie wurden unsanft aus dem Saal geschmissen.
«Eva go home», stand auf einem Transparent, das die Aktivistinnen im Hotel Bern entrollten. Aber Eva Herman wollte nicht heim an den Herd: Vielmehr war sie aus Deutschland gekommen, um fast 200 Gästen der Vereinigung Pro Libertate ihr konservatives Frauenbild und ihr umstrittenes Buch zu präsentieren.
Doch während der ersten Viertelstunde kam sie nicht zu Wort: «Zuerst haben wir uns über den langen Beifall gefreut», sagt Ami Bossard Gartenmann von Pro Libertate. Aber dann hörten rund 30 Frauen nicht auf zu applaudieren. Mehrere aufgebrachte Gäste, unter ihnen SVP-Nationalrat Simon Schenk, griffen durch: Unsanft bugsierten sie die Störenfriede vor die Tür. Die Frauen klagen, sie seien brutal geschlagen, gewürgt und rausgeschleift worden. Eine Aktivistin musste sich ärztlich behandeln lassen und erwägt, Anzeige zu erstatten.
Als von draussen auch noch ein Lautsprecherwagen den Vortrag übertönte, sagte sich JSVP-Stadtrat Erich Hess: «Gut, dass ich als echter Schweizer immer ein Sackmesser dabei habe», und schnitt das Kabel der Lautsprecheranlage durch. Hess: «Weil die Polizei zu spät eintraf, mussten wir uns eben selbst helfen.»
Patrick Marbach