Bern verbietet Fussgänger-Streifen

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Politisch überkorrektBern verbietet Fussgänger-Streifen

Anordnung von ganz oben: In der Bundesstadt gibt es künftig keine «Fussgängerstreifen» mehr. Schliesslich sind mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung «Fussgängerinnen».

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Bern geht künftig über «Zebrastreifen». Was wohl die heimischen Pferde dazu sagen?

Bern geht künftig über «Zebrastreifen». Was wohl die heimischen Pferde dazu sagen?

Die Zürcher können doppelt aufatmen: Ihr Stadtrat hat ihnen doch noch erlaubt, die Fussball-WM in Gartenbeizen mit Ton zu geniessen. Und das Gespött der Schweiz dürften sie nach der neuesten Veröffentlichung der rot-grünen Berner Stadtregierung auch nicht mehr sein. Denn diese hat im eifrigen Bestreben um politische Korrektheit den «Sprachleitfaden für die Stadtverwaltung» herausgegeben. Und darin hat das Wort «Fussgängerstreifen» keinen Platz mehr. Das ist aus ihrer Sicht keine geschlechtergerechte Formulierung und sollte tunlichst vermieden werden. Stattdessen sollen die städtischen Angestellten künftig das Wort «Zebrastreifen» verwenden.

Auch «Mannschaften» sind ab sofort verpönt: Dem Personal der Bundesstadt wird nahegelegt, stattdessen «Gruppe» oder das neudeutsche Wort «Team» zu schreiben. Der «Anfängerkurs» heisst jetzt «Einstiegskurs» und sollte nicht «anwenderbezogen» sein, sondern «anwendungsbezogen».

Der zwölfseitige Leitfaden sei für die Stadtverwaltung verbindlich, heisst es in einem Communiqué. Wer sich nicht daran hält, wird wohl Ärger beim «Mitarbeitergespräch» kriegen. Pardon: Beim «Beurteilungsgespräch», wie es neu heisst. (jcg/sda)

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