Iran lädt westliche Diplomaten zu Besuch von Atomanlagen ein
Der Iran hat westliche Diplomaten zu einem Besuch seiner umstrittenen Atomanlagen eingeladen. Diplomaten der Blockfreien Staaten und der Arabischen Liga haben bereits Zugang zur Atomanlage in Isfahan erhalten.
In Teheran akkreditierte Gesandte sollten künftig die Möglichkeit eines solchen Besuchs haben, erklärte der Chef des iranischen Atomprogramms, Dholam Resa Aghasadeh, am Sonntag laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. Der Iran wolle zeigen, dass sein Nuklearprogramm friedlichen Zwecken diene.
Am Vortag besichtigte eine Gruppe von Diplomaten der Blockfreien Staaten, der Arabischen Liga und der Gruppe der 77 die Atomanlage Isfahan. Die sieben Diplomaten und zahlreiche Journalisten wurden vom Teheraner Gesandten bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Ali Aschgar Soltanieh, durch die Einrichtung südlich von Teheran geführt.
Soltanieh verwies dabei auch auf zwei in der Uran-Konversionsanlage installierte Kameras der IAEA, mit denen die Transparenz gewahrt werde. Mehrere andere Kameras der IAEA in Isfahan hat der Iran indes abmontiert. Es war die erste derartige Tour seit der Wiederaufnahme der Uranumwandlung im Iran im August 2005.
Die Sorgen der internationalen Gemeinschaft gelten derzeit allerdings eher der Anlage Natans, wo der Iran nach Angaben von IAEA-Diplomaten die Installation weiterer 3.000 Zentrifugen zur Urananreicherung vorbereitet.
Während die iranische Regierung betont, ausschliesslich friedliche Absichten zu verfolgen, werfen vor allem die USA Teheran vor, ein geheimes Nuklearwaffenprogramm zu verfolgen. Der Weltsicherheitsrat stellte sich im Dezember einstimmig hinter Sanktionen gegen den Iran, um diesen zu mehr Transparenz und ein Aussetzen der Urananreicherung zu zwingen. Die Diplomaten, die die Anlage Isfahan besichtigten, kamen aus dem Sudan, Kuba, Ägypten, Malaysia und Algerien. (dapd)