AtombombeSchweizer helfen Ahmadinedschad
Eine Schweizer Firma belieferte den Iran mit Geräten zur Anreicherung von Uran. Die Schweizer Behörden wussten Bescheid und unternahmen nichts.

Iran bekommt aus der Schweiz die heissbegehrten Geräte zur Anreicherung von Uran.
Die Schweizer Firma Inficon aus Bad Ragaz hat über hundert hochsensible Druckmessegeräte via Taiwan in den Iran geliefert, die nun im Atomwaffenprogramm zum Einsatz kommen könnten. Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat diese Lieferung nicht verhindert, obwohl es informiert war. Dies zeigen Recherchen der «SonntagsZeitung».
Der Vorwurf in der «SonntagsZeitung »ist hart: Die Behörden und die Firma hätten gewarnt sein müssen. Die westlichen Nachrichtendienste wussten längst, dass der Iran seit August 2008 verzweifelt nach genau diesen Druckmessgeräten suchte. Sie sind für die Anreicherung von Uran für den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmedinejad von zentraler Bedeutung. Es gibt weltweit nur zwei grosse Hersteller – einer davon ist die Schweizer Firma.
Vor zwei Monaten sagte Inficon-Chef Lukas Winkler zu Journalisten der Nachrichtenagentur AP in Taiwan, er habe für die Lieferung ein Endverbraucher-Zertifikat gehabt – Lieferadresse sei eine chinesische Firma in Shanghai gewesen.
Weil die Chinesen nicht nur ein paar, sondern 108 Geräte bestellten, sei Inficon misstrauisch geworden und habe das Seco eingeschaltet. Die Behörde habe die Lieferung genehmigt. Jetzt streitet Winkler alles ab. Auch das Seco will vorgängig nicht informiert gewesen sein. Für den amerikanischen Nuklear-Experten David Albright ist dies ein «sehr wichtiger Fall und eine enttäuschende Niederlage im Kampf gegen das iranische Atomwaffenprogramm», wie er der «SonntagsZeitung »sagte.