Calmy-Rey hält nichts von fünf Bundesrätinnen

Aktualisiert

BundesratswahlCalmy-Rey hält nichts von fünf Bundesrätinnen

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey sieht einer allfälligen Wahl von fünf Frauen in den Bundesrat skeptisch entgegen. Sie fürchtet um die Akzeptanz der Landesregierung.

«Es gilt zu bedenken, dass sich Männer nicht mehr vertreten fühlen könnten», warnt Calmy-Rey im Interview mit der «SonntagsZeitung». Der Bundesrat müsse die Bevölkerung repräsentieren, damit diese sich mit ihm identifizieren könne. Calmy Rey: «Identifikation läuft auch über das Geschlecht.» Die Bundesrätin weist darauf hin, dass ein Regierungsgremium gut durchmischt sein müsse, wenn es funktionieren soll.

Skeptisch äusserst sich Calmy-Rey auch gegenüber zwei Bernern in der Exekutive – ein Fall, der Eintreten könnte, sollten die beiden Favoriten Johann Schneider-Ammann von der FDP und Simonetta Somaruga von der SP gewählt werden . «Das wäre nicht unproblematisch», sagt sie und erklärt: «Bundesräte sind auch Identifikationsfiguren. Das ist wichtig für den Zusammenhalt im Land.» Nur so könnten die Leute den Bundesrat als ihre Regierung empfinden. «Man muss sich zumindest fragen, ob sich alle Deutschschweizer mit zwei Bernern im Bundesrat gut vertreten fühlen.» Weiter kritisiert Calmy-Rey in der «SonntagsZeitung» die gehäuften vorzeitigen Rücktritte aus dem Bundesrat. Aus politischen Überlegungen würde so die Stabilität der Regierung infrage gestellt.

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