Affäre GaddafiUSA entschuldigen sich bei Libyen
Das US-Aussenministerium hat sich entschuldigt wegen Äusserungen seines Sprechers zu einer Aussage des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi. Der Sprecher hatte Ende Februar eine ironische Bemerkung über Gaddafis Dschihad-Aufruf gegen die Schweiz gemacht.
Er verstehe, dass sein persönlicher Kommentar als Angriff auf Libyens Präsidenten aufgefasst worden sei, sagte Sprecher Philip Crowley am Dienstag zu Medienvertretern. Seine Bemerkung entspreche nicht der Politik der USA und sei nicht als Beleidigung gedacht gewesen. Wenn sie so aufgefasst worden sei, tue ihm dies leid.
Libyen hatte am Mittwoch offiziell gegen die Aussagen protestiert und Erklärungen und Entschuldigungen der USA verlangt. Andernfalls werde es zu negativen Auswirkungen für die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern kommen, hiess es damals.
Crowley hatte Ende Februar eine ironische Bemerkung über den Dschihad-Aufruf Gaddafis gegen die Schweiz gemacht und an dessen heftige Kritik vor der UNO im letzten September erinnert. Gaddafi hatte damals eine für 15 Minuten geplante Rede auf 95 Minuten ausgedehnt.
«Ich habe diese Information gesehen und das hat mich an diesen Tag im vergangenen September erinnert, eine der denkwürdigsten Sitzungen der UNO-Generalversammlung, an die ich mich erinnere», hatte Crowley gesagt.
«Viele Worte, viel herumfliegendes Papier und nicht unbedingt viel Sinn», hatte er unter Lachen beigefügt.
(sda/dapd)
Spanischer Minister um Entspannung zwischen Libyen und Schweiz bemüht
Der spanische Aussenminister hat sich bei einem Treffen mit dem libyschen Staatschef Muammar Gaddafi um Entspannung im diplomatischen Streit zwischen Tripolis und der Schweiz bemüht. Miguel Angel Moratinos kam am Montag als Vertreter der spanischen EU-Ratspräsidentschaft in der libyschen Hauptstadt mit Gaddafi zusammen, wie ein Gewährsmann am Dienstag der Nachrichtenagentur AP sagte. Er sei guter Dinge gewesen, dass der Zwist beendet werden könne.
Die Auseinandersetzung hatte 2008 mit der kurzzeitigen Festnahme von Gaddafis Sohn Hannibal in einem Genfer Hotel begonnen. Hannibal Gaddafi und seine Ehefrau waren in Genf vorübergehend festgesetzt worden, weil sie ihre Bediensteten geschlagen haben sollen. Tripolis liess daraufhin zwei Schweizer Geschäftsleute festnehmen, berief libysche Diplomaten aus Bern zurück, stoppte seine Öllieferungen in die Schweiz und zog alle Guthaben von dortigen Bankkonten ab. Umgekehrt verbot Bern Gaddafi und seiner Familie die Einreise in die Schweiz. (ddp)