GeorgienMassendemonstrationen gegen Moskaus Politik
Rund eine Million Georgier haben am Montag gegen die russische Besetzung von Teilen des Landes demonstriert. Nach Angaben der Polizei war dies die grösste Protestaktion in Georgien seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
Ein Meer rot-weisser georgischer Fahnen beherrschte das Zentrum der Hauptstadt. Staatspräsident Michail Saakaschwili sagte in einer Rede vor einer riesigen Menschenmenge auf dem Freiheitsplatz in Tiflis, Georgien sei «geeint wie nie».
«Georgien ist nicht allein, weil die ganze Welt uns beisteht», rief Saakaschwili der Menge zu, deren Demonstration mit einem EU- Sondergipfel zur Kaukasus-Krise zusammenfiel. Die Führung in Moskau habe in Georgien eine «Wiederbelebung des russischen Imperialismus» versucht, werde damit aber in seinem Land scheitern.
Die Kundgebung begann mit der georgischen Nationalhymnne. Demonstranten fassten sich bei der Hand, streckten die Hände in die Höhe und riefen: «Georgien! Georgien!» Viele Demonstranten schwenkten auch Fahnen der NATO und der Europäischen Union.
In anderen georgischen Städten und Ortschaften gab es ebenfalls Demonstrationen. Dazu aufgerufen hatten unter anderem Abgeordnete von Saakaschwilis Nationaler Einheitsbewegung.
Den Angaben zufolge war fast jeder vierte der 4,5 Millionen Einwohner Georgiens auf der Strasse, um dagegen zu protestieren, dass Russland die Eigenständigkeit der abtrünnigen georgischen Provinzen Abchasien und Südossetien anerkannt hat.
Auch auf dem Trafalgar Square in London versammelten sich rund 150 Menschen zu einer Kundgebung unter dem Motto «Stop Russia!». Demonstrationen waren ausserdem in Baku, Barcelona, Jerusalem, Kiew, Madrid, Sofia, Warschau und Wien geplant. (sda)