Clinton in Haiti eingetroffen«Unsere Kinder verbrennen in der Sonne»
Mehr als drei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Haiti will sich der frühere US-Präsident Bill Clinton um eine bessere Koordinierung der Hilfen bemühen. Der UNO- Sondergesandte für den armen Karibikstaat traf am Freitag in Port-au-Prince ein.

Bill Clinton mit dem haitianischen Präsidenten René Preval.
Empfangen wurde er von rund 200 Demonstranten, die vor dem provisorischen Regierungssitz gegen die Schwierigkeiten bei den Hilfslieferungen protestierten. Sie forderten vor allem mehr Zelte.
«Unsere Kinder verbrennen in der Sonne», klagte die 30-jährige Mentor Natacha. «Wir haben ein Recht auf Zelte, wir haben ein Recht auf eine Unterkunft.»
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte Clinton am Mittwoch mit einer leitenden Rolle bei der Koordinierung der Hilfe beauftragt. Es ist bereits sein zweiter Besuch in Haiti seit dem Erdbeben vom 12. Januar, bei dem mindestens 212'000 Menschen umkamen. Mehr als 300.000 weitere wurden verletzt und rund zwei Millionen Haitianer sind obdachlos.
Toiletten gesucht
Nach Wasser, Essen und Unterkünften werden jetzt fehlende Toiletten ein Problem in der Hauptstadt Port-au-Prince. «Wir brauchen 7000 Latrinen und 25'000 Campingtoiletten», sagte ein Sprecher der UNO in New York.
Nach wie vor fehlen aber auch zehntausende Zelte und Notunterkünfte. «Die Helfer sind dazu übergegangen, kleinere Lager, möglichst in der Nachbarschaft der zerstörten Häuser, einzurichten.» Damit sollen die Probleme grosser Lager umgangen werden.
(sda)