Australien wegen Öl im Irak
Jetzt ist es offiziell: Die australische Regierung ist wegen des Öls im Irak. Wenn Irak noch tiefer im Gewaltstrudel versinkt und als Öllieferant ausfällt, würde der Ölpreis in schwindelerregende Höhen steigen.
Australien hat erstmals den Schutz der irakischen Ölvorräte als eines der Motive für den Verbleib ihrer Truppen im Irak genannt. Die Region sei ein wichtiger Energielieferant, und Australien müsse daran denken, was im Fall eines «vorzeitigen Abzugs» passieren würde, sagte Verteidigungsminister Brendan Nelson am Donnerstag dem Sender ABC.
Der verteidigungspolitische Sprecher der oppositionellen Labour-Partei, Robert McClelland, erklärte, die Regierung rücke damit von ihren Beteuerungen ab, Öl sei kein Beweggrund für den Krieg gewesen. «Sie haben vier Jahre gebraucht, um diese Tatsache einzuräumen», sagte McClelland.
Ministerpräsident John Howard entsandte 2003 insgesamt 2.000 australische Soldaten zur Unterstützung der US-Invasion im Irak. Derzeit sind noch 1.600 Australier in der Region stationiert. (dapd)