«Kein richtiger Strahlenschutz»

Aktualisiert

Zürich/Tokyo«Kein richtiger Strahlenschutz»

Die «Fukushima 50» gelten als totgeweiht. Alle der rund 200 Techniker im Horror-AKW Fukushima werden schwere Schäden davontragen, sagt Florian Kasser* von Greenpeace.

Lorenz Hanselmann
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Lorenz Hanselmann
Zwei verstrahlte Arbeiter aus dem havarierten Kernkraftwerk von Fukushima werden in eine Spezialklinik gebracht. Foto: AP

Zwei verstrahlte Arbeiter aus dem havarierten Kernkraftwerk von Fukushima werden in eine Spezialklinik gebracht. Foto: AP

Herr Kasser, tragen die Arbeiter im AKW Fukushima Stiefel mit Löchern?

Ich hoffe von Herzen, dass sie nicht derart schlecht ausgerüstet sind.

Aber drei von ihnen lief radioaktives Wasser auf die Füsse.

Das ist schon unglaublich. Auf den Bildern vom AKW sieht man ja, dass die Arbeiter nicht die nötige Ausrüstung haben. Das ist nur ein Overall und eine Maske, sicher kein richtiger Strahlenschutz-Anzug.

Dann sind deshalb zwei Dutzend von ihnen bereits stark verstrahlt?

Das sind die Zahlen, mit denen AKW-Betreiber Tepco die Lage verharmlosen will. Ich bin

sicher, dass jeder einzelne Arbeiter schwere Gesundheitsschäden davontragen wird. Das kann bei der massiven Strahlung gar nicht anders sein.

Wie lange müssen die «Tapferen 50» noch weiterkämpfen?

Ich will nicht schwarzmalen, aber ich sehe zurzeit keine Anzeichen der Besserung am AKW Fukushima. Es muss damit gerechnet werden, dass es noch einige Monate dauern wird, bis die Reaktoren vollständig unter Kontrolle sind. So lange werden die Arbeiter wohl weiter verstrahlt.

*Florian Kasser ist Energie-Campaigner bei Greenpeace

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