Katastrophe in JapanIAEA rät zu grösserer Sperrzone
Laut IAEA müsste die Evakuierungszone rund um Fukushima ausgeweitet werden. Derweil spricht die Regierung davon, die Lage in Fukushima sei ausser Kontrolle.
Die japanische Regierung hatte die Bevölkerung im Gebiet um das AKW Fukushima lediglich dazu aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. So sollen sich die Bewohner gegen radioaktive Partikel in der Luft schützen. Greenpeace wirft jetzt den japanischen Behörden vor, viel zu zögerlich zu handeln.
Höchstdosis in wenigen Stunden
Rund 30 Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt seien Strahlungswerte von 100 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden, sagte der belgische Atomexperte Jan van de Putte auf einer Pressekonferenz in der japanischen Hauptstadt Tokio. Menschen in der Region würden demnach die jährliche Höchstdosis von 1000 Mikrosievert innerhalb von zehn Stunden erreichen.
Auch in dem 40 Kilometer entfernten Iitate sei es für Menschen eindeutig nicht sicher zu bleiben, vor allem für Kinder und schwangere Frauen. Sie könnten die maximal zulässige jährliche Strahlendosis in nur wenigen Tagen abbekommen.
Grössere Sicherheitszone verlangt
Im Stadtgebiet von Fukushima habe Greenpeace immer noch Werte von ein bis fünf Mikrosievert gemessen. Die Ergebnisse stünden zwar im Einklang mit den offiziellen Zahlen, sagte van de Putte. Die japanischen Behörden würden angesichts dieser Strahlenwerte jedoch zu wenig für den Schutz der Bevölkerung tun.
Van de Putte nannte die gegenwärtige Situation im japanischen Erdbebengebiet ein «multiple disaster» und forderte die Regierung zu einem entschiedeneren Vorgehen auf. So müsse die Sicherheitszone um das Atomkraftwerk ausgeweitet werden. (sda)