Kapsel soll vor einem Tsunami schützen

Aktualisiert

Moderne Arche NoahKapsel soll vor einem Tsunami schützen

Not macht erfinderisch: Die japanische Firma Cosmo Power möchte die Japaner vor einem nächsten Tsunami schützen - und so selber finanziell von der Katastrophe profitieren.

Sie sehen aus wie überdimensionierte, gelbe Tennisbälle und sind so etwas wie eine modernde Miniaturversion der Arche Noah. Die von einem kleinen japanischen Unternehmen entwickelte schwimmfähige Rettungskapsel kann vier Erwachsene aufnehmen.

Bei einer ähnlichen Katastrophe wie dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März dieses Jahres könnte sie Menschen das Leben retten, erklärte Firmenchef Shoji Tanaka. Sie könne im Alltag aber auch als Spielhaus für Kinder dienen, wirbt die Firma, die nur gerade zehn Angestellte beschäftigt, für ihre Kugel. Bereits sollen 600 Bestellungen für den Gross-Tennisball eingegangen sein. Die Kapsel kostet 300 000 Yen, also rund 3285 Franken.

Bei der Tsunami-Katastrophe kamen an der Nordküste Japans fast 20 000 Menschen ums Leben oder werden seitdem vermisst.

Parlament will untersuchen

Das japanische Parlament hat die Einsetzung einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung des schweren Reaktorunglücks von Fukushima beschlossen. Gemäss einem am Freitag durch den Senat endgültig verabschiedeten Gesetz soll eine Gruppe von 20 Parlamentariern zehn externe Spezialisten für das Komitee benennen.

Dieses soll unabhängig von einer zweiten Regierungskommission klären, wie es im März in Fukushima zur schwersten Atomkatastrophe seit derjenigen im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl im Jahr 1986 kommen konnte. Das japanische Unterhaus hatte dem Gesetz bereits am Donnerstag zugestimmt.

Einsicht in alle Dokumente

Mit der Bildung der Expertenkommission wird im Oktober gerechnet. Sie soll dem Parlament innerhalb von sechs Monaten einen Bericht vorlegen sowie Massnahmen vorschlagen, wie ein derartiges Desaster künftig verhindert werden kann.

Die Experten sind berechtigt, Dokumente bei örtlichen Behörden und Unternehmen einzuholen. Auch können sie Parlamentsabgeordnete und Verantwortliche der Energieunternehmen befragen

(dapd)

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