Rebellen nehmen wichtigen Ölhafen ein

Aktualisiert

Krieg in LibyenRebellen nehmen wichtigen Ölhafen ein

Die libyschen Rebellen haben nach eigenen Angaben wieder die Kontrolle über den strategisch wichtigen Ölhafen Brega erlangt und damit Zugang zu den bedeutsamsten Ölfeldern des Landes.

Minutiös haben die libyschen Rebellen die Eroberung Bregas vorbereitet.

Minutiös haben die libyschen Rebellen die Eroberung Bregas vorbereitet.

Brega sei befreit, erklärte Mohammed al-Ridschali, ein Sprecher der Rebellen, am Donnerstag telefonisch der Nachrichtenagentur AP. Die Aufständischen hatten Brega bereits im März kurzzeitig eingenommen, bevor die Stadt wieder an die Regierungstruppen fiel. Nach dreiwöchigen Kämpfen hätten sie jetzt die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi besiegt, so der Sprecher weiter.

Wer die Kontrolle über den Hafen der 200 Kilometer südwestlich der Rebellenhochburg Bengasi gelegenen Stadt Brega hat, kontrolliert auch die wichtigsten Ölfelder des Landes.

Gespräche in Athen

Am Donnerstagabend hatte Gaddafi seinen Aussenminister Abdulati al-Obeidi zu Gesprächen mit dem griechischen Aussenminister Stavros Lambrinidis nach Athen geschickt. Dies berichtete die halbamtliche griechische Nachrichtenagentur ANA.

Details über den Inhalt des Treffens wurden nicht bekannt. Ein Sprecher des Athener Aussenministeriums sagte, Al-Obeidi bringe eine Nachricht des libyschen Machthabers für den griechischen Aussenminister.

Der Besuch hänge mit den Bemühungen der vergangenen Tage zusammen, eine politische Lösung des Konfliktes in Libyen zu finden. «Wir stehen in engem Kontakt mit der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton», sagte der Sprecher des Athener Aussenministeriums.

Diplomatischer Stillstand

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich nach einem Telefongespräch mit dem libyschen Ministerpräsidenten Al-Baghdadi Al-Mahmudi pessimistisch. Bei der Suche nach einer Lösung sehe er «absolut keinen Fortschritt», sagte Ban nach UNO-Angaben.

Am Donnerstag wurden ausserdem neue Sanktionen der EU wirksam. Diese verbieten einem libyschen Mineralölkonzern und einer libyschen Entwicklungsgesellschaft Geschäfte in der EU und mit EU-Firmen. Nunmehr stehen nach Brüsseler Angaben sechs libysche Häfen, 49 Unternehmen und 39 Personen auf schwarzen Listen der EU. (sda)

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