Obama spricht der Türkei sein Beileid aus

Aktualisiert

Attacke auf Gaza-KonvoiObama spricht der Türkei sein Beileid aus

Nach der tödlichen Aktion Israelsgegen die Hilfsflotte hat US-Präsident Barack Obama dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sein Beileid ausgesprochen.

Obama habe in einem Telefonat am Dienstag «die Unterstützung der USA für eine glaubwürdige, unparteiische und transparente Untersuchung der Fakten im Zusammenhang mit dieser Tragödie bekräftigt», hiess es in einer Erklärung des Weissen Hauses.

Obama habe ausserdem betont, «dass bessere Mittel und Wege gefunden werden müssten, um der Bevölkerung von Gaza humanitäre Unterstützung zukommen zu lassen, ohne Israels Sicherheit zu gefährden».

Beziehungen am Tiefpunkt

Erdogan hatte die Aktion der israelischen Marine in einer wütenden Rede als «blutiges Massaker» bezeichnet. Die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind seit dem Vorfall an einem neuen Tiefpunkt angelangt.

Ein israelisches Marinekommando hatte am Montagmorgen ein türkisches Schiff des mehrere Boote umfassenden Verbandes gestürmt. Der Schiffskonvoi wollte Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen, der von Israel seit der Machtübernahme der radikalislamischen Organisation Hamas im Sommer 2007 blockiert wird.

Nach israelischen Angaben wurden neun Menschen getötet und sieben israelische Soldaten verletzt. Auch 48 Passagiere seien verletzt worden, meldete das Militärradio.

Die Streitkräfte hatten hunderte der Aktivisten von Bord der Schiffe und in ein Gefängnis gebracht. Wie ein israelischer Regierungssprecher am Dienstag bekannt gab, wurden rund fünfzig türkische Aktivisten am Abend aus dem Gefängnis in Beerscheva geholt, um abgeschoben zu werden. (sda)

Familien türkischer Diplomaten müssen gehen

Angesichts der Empörung über den israelischen Militäreinsatz gegen eine Hilfsflotte für den Gazastreifen hat Israel die Familien türkischer Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgefordert. Das israelische Aussenministerium habe eine entsprechende Anweisung herausgegeben, berichteten Rundfunksender und Zeitungen am Dienstag. Die Diplomaten dürften dagegen bleiben. Ein Sprecher des Ministeriums wollte die Berichte weder bestätigten noch dementieren. (ap)

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