UNO warntNordkorea droht eine neue Hungersnot
Wirtschaftskrise, Trockenheit und Überschwemmungen bedrohen das bereits bitter arme Nordkorea. 3,5 Millionen Menschen sind akut vom Hunger bedroht.
Die Vereinten Nationen haben vor der Gefahr einer neuen Hungerkrise in Nordkorea gewarnt. In einem Bericht von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon heisst es, die Lage von mindestens 3,5 Millionen Frauen und Kindern drohe sich zu verschlechtern.
Die weltweite Wirtschaftskrise habe das Leid in dem international isolierten Land verstärkt, in dem ohnehin eine «chronische Nahrungsmittelunsicherheit» herrsche.
Wegen grosser Trockenheit in einigen Teilen des Landes und Überschwemmungen in anderen werde die Getreideernte 2010 um fast ein Fünftel geringer ausfallen als im Vorjahr. Nordkorea sei daher auf den Import von 1,1 Millionen Tonnen Getreide angewiesen.
UNICEF spricht von 40 000 unterernährten Kindern
In dem Bericht werden UNICEF-Angaben zitiert, wonach jährlich 40 000 Kinder von «akuter Unterernährung» betroffen sind, 25 000 von ihnen müssen deswegen im Spital behandelt werden. Der Bericht führt zudem eine Reihe von Krankheiten auf, die Folge der Nahrungsmittelknappheit und schlechter hygienischer Bedingungen in dem Land sind.
Das stalinistisch regierte Nordkorea litt bereits in den 1990er Jahren unter Hungerkatastrophen, bei denen hunderttausende Menschen starben. In der Vergangenheit schickte Südkorea jährlich rund 400 000 Tonnen Reis und 300 000 Tonnen Dünger in den Norden.
Im Jahr 2008 stellte Seoul diese Hilfe aber ein. Weitere Hilfen macht es von Fortschritten bei den Beziehungen zwischen beiden Ländern und bei den internationalen Verhandlungen zur Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals anhängig. (sda)