PandemieIm Falle von Schweinegrippe ist E-Learning angesagt
Trotz Schweinegrippe kein Schulfrei: Selbst wenn im Pandemiefall Schulen geschlossen werden, soll der Unterricht weitergehen – im Internet.
Im Herbst rechnet das Bundesamt für Gesundheit mit bis zu zwei Millionen Schweinegrippe-Erkrankungen in der Schweiz. Als Orte mit besonders hohem Infektionsrisiko gelten die Schulen. «Wenn mehr als zehn Prozent der Lehrer erkranken, sind Schulschliessungen wahrscheinlich», sagt Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerverbands. Man sei aber bestens darauf vorbereitet: «Wenn die Pandemie kommt, unterrichten wir einfach im Internet weiter», so Lätzsch. Auch der Kanton Bern plant gemäss «SonntagsZeitung» bei längeren Abstinenzen aufgrund der Schweinegrippe einen Fernunterricht für die Oberstufe.
Baselland setzt ebenfalls auf E-Learning: «Im Falle einer Schuleinstellung erwägen wir, Hausaufgaben per E-Mail zu versenden oder sie zum Download auf Schulhomepages zu stellen», so Roland Plattner, Pandemieverantwortlicher der Bildungsdirektion Baselland. Ein geregelter Unterricht dürfte laut Plattner bei einer erheblichen Ausfallrate ab 20 Prozent anspruchsvoll werden. «Es ist nicht auszuschliessen, dass einzelne Schulen für Tage bis Wochen eingestellt werden müssen», so Plattner.
Zumindest zur Pandemie-Eindämmung taugten Schulschliessungen nichts, glaubt dagegen der St. Galler Kantonsarzt Markus Betschart: «Es bringt nichts, wenn die Kinder trotzdem an einem anderen Ort miteinander spielen.»
Symptome der Schweinegrippe
Die Symptome der Schweinegrippe ähneln der einer ganz normalen Grippe: Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Husten. Einige Patienten berichteten auch über Schnupfen, Halsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Ohne Laboruntersuchung gibt es keine Gewissheit.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch ist sehr kurz, manchmal erkranken Infizierte schon binnen Stunden, die meisten spätestens innerhalb von drei Tagen. In dieser Zeit sind die Patienten schon ansteckend, da die Virenausscheidung über die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raums beginnt. Diese Ausscheidung dauert in der Regel bis zu sieben Tage, bei geschwächten Menschen auch länger. (ap)