Olympische Fackel: Pariser Polizisten in Alarmbereitschaft

Aktualisiert

Olympische Fackel: Pariser Polizisten in Alarmbereitschaft

Die olympische Fackel trifft heute Mittag in Paris ein. Rund 3000 Polizisten sind von den französischen Behörden aufgeboten worden, um Störungen des Fackellaufs wie tags zuvor in London zu verhindern.

Die Sicherheitskräfte sollten die rund 80 Fackelträger, die die olympische Flamme vom Eiffelturm quer durch Paris tragen, zu Fuss, auf Motorrädern oder Inlinern begleiten. Kritiker der chinesischen Tibet-Politik kündigten Proteste an.

China protestierte am Montag gegen die Störungen während des Fackellaufs in London. Einige «tibetische Separatisten» hätten versucht, die Veranstaltung «zu sabotieren», wurde ein Sprecher des Organisatorenkomitees der Olympischen Sommerspiele von der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zitiert. Ihr Verhalten sei «abscheulich».

Der Fackellauf durch London war am Sonntag wiederholt von massiven Protesten begleitet worden. Ein Demonstrant versuchte, die Flamme einem Läufer zu entreissen, ein weiterer wollte sie mit einem Feuerlöscher ausblasen. 37 Personen wurden nach Polizeiangaben festgenommen. Bürgerrechtler und Tibet-Aktivisten wollten mit den Protestaktionen auf die Menschenrechtssituation in China aufmerksam machen.

IOC-Präsident Jacques Rogge zeigte sich unterdessen tief besorgt wegen der Lage in Tibet. Die internationale Situation im Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen in China bereite ihm Sorge, sagte Rogge in Peking. Die chinesische Regierung steht nicht nur wegen ihres Vorgehens gegen die Proteste in Tibet international in der Kritik, sondern - mit Blick auf die Darfur-Krise - auch wegen ihrer Beziehungen zum Sudan sowie wegen der Menschenrechtslage im eigenen Land.

Die Olympischen Sommerspiele in Peking beginnen am 8. August. Der französische Aussenminister Bernard Kouchner will einen Boykott der Eröffnungsfeier nach wie vor nicht ausschliessen. Frankreich lasse sich weiter alle Möglichkeiten offen, erklärte er im Fernsehsender LCI. Zuvor hatte schon Staatspräsident Nicolas Sarkozy erklärt, er werde sein Verhalten von der weiteren Entwicklung in Tibet abhängig machen. (dapd)

Deine Meinung zählt