99 Tote in Tibet - Schweiz soll handeln
Bei den sich ausweitenden antichinesischen Protesten sind auch in der Provinz Gansu Tibeter gestorben. Die Schweiz soll nicht weiter schweigen, fordern 176 Bundespolitiker: 150 Nationalräte und 26 Ständeräte haben den Bundesrat aufgefordert, gegen die «chinesische Gewalt» im Tibet Stellung zu beziehen.
Die Schweiz dürfe bei schweren Menschenrechtsverletzungen nicht schweigen, heisst es in einem offenen Brief. Die chinesische Regierung solle in aller Deutlichkeit zu einem Ende der Gewalt und der Repression aufgefordert werden, forderten die Politiker aller Parteien in ihrem Brief an den Bundesrat am Donnerstag. Dazu solle auch der chinesische Botschafter in Bern zitiert werden.
Zudem ersuchen sie den Bundesrat, das Olympische Komitee aufzufordern, sich unverzüglich für die Einhaltung der von China abgegebenen Versprechen einzusetzen. Im Tibet müsse derzeit das Schlimmste befürchtet werden, heisst es weiter. Die Geschichte zeige, dass China Medien und Internet immer dann zensuriere, wenn es die Lage mit Gewalt und ohne Zeugen unter Kontrolle bringen wolle.
Nach Angaben der tibetischen Exilregierung vom Freitag sind auch in der Provinz Gansu, wohin sich die Proteste der Tibeter ausgeweitet haben, 19 Menschen ums Leben gekommen. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesopfer bei den Unruhen vom vergangenen Wochenende nach Darstellung der Exiltibeter auf 99. Die Regierung in Peking hat diese Zahl mit 16 angegeben.
(sda/ap)