Armee tötet mehrere Aktivisten

Aktualisiert

SyrienArmee tötet mehrere Aktivisten

Die syrische Armee setzt ihre brutalen Angriffe gegen Zivilisten fort. Der zunehmende internationale Druck auf Assads Regime zeigt keine grosse Wirkung.

Die syrische Armee setzt ihre Offensive gegen die Protestbewegung ungeachtet wachsenden internationalen Drucks fort. Nach Angaben einer Aktivistengruppe töteten Soldaten am Donnerstagabend bei einer Razzia in der Stadt Homs drei Menschen.

Weitere 15 Einwohner seien verletzt worden. In der rund 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus gelegenen Stadt hatte es zuvor nächtliche Proteste der Bevölkerung gegeben. Syrische Soldaten hatten Menschenrechtsgruppen zufolge schon am Mittwoch in einem anderen Bezirk der Stadt 15 Menschen getötet.

Auch in anderen Landesteilen waren die brutalen Einsätze der Armee am Donnerstag fortgesetzt worden. Europäische Diplomaten drohten Präsident Baschar al-Assad indirekt mit UNO-Sanktionen.

USA erhöhen Druck

In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Senders CBS rief US-Aussenministerin Hillary Clinton die europäischen Staaten, Indien und China zu einem energischeren Druck auf den syrischen Staatschef Baschar al-Assad auf. Es sei wichtig, dass nicht allein die USA deutlich machten, dass Assad jegliche Legitimität verspielt habe, sagte Clinton.

Länder rund um den Globus müssten diese Haltung deutlich machen, verlangte Clinton. Nötig sei auch eine Verstärkung des wirtschaftlichen Drucks auf Assad, etwa durch Sanktionen gegen die Gas- und Ölförderung des Landes. «Und wir wollen sehen, dass Europa mehr Schritte in diese Richtung unternimmt», sagte Clinton. (sda)

Chef der syrischen Menschenrechtsliga offenbar festgenommen

Der Präsident der syrischen Menschenrechtsliga, Abdel Karim Rihawi, ist nach Angaben von Mitstreitern festgenommen worden. Rihawi sei am Donnerstagnachmittag in einem Café in der Hauptstadt Damaskus festgenommen worden, sagten Menschenrechtsaktivisten.

Seither hätten sie kein Lebenszeichen von Rihawi erhalten, sagten die Aktivisten der Nachrichtenagentur AFP. Der 43-Jährige leitet die Menschenrechtsliga seit 2004.

Mit ihrem Netz an Mitgliedern in vielen syrischen Städten ist die Nichtregierungsorganisation eine wichtige Informationsquelle über die Protestbewegung in dem arabischen Land. Ausländische Journalisten können nur sehr eingeschränkt über die Ereignisse in Syrien berichten. (sda)

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