Mubarak in U-Haft - auch Söhne inhaftiert

Aktualisiert

ÄgyptenMubarak in U-Haft - auch Söhne inhaftiert

Für die Familie des ehemaligen ägyptischen Präsidenten wird die Lage ungemütlich: Hosni Mubarak kommt in Untersuchungshaft, auch seine Söhne wurden festgenommen.

Ägyptens Ex-Präsident Husni Mubarak und seine beiden Söhne Alaa (oben) und Gamal müssen sich vor der Justiz verantworten.

Ägyptens Ex-Präsident Husni Mubarak und seine beiden Söhne Alaa (oben) und Gamal müssen sich vor der Justiz verantworten.

Die ägyptische Justiz geht gegen die ehemalige Präsidentenfamilie Mubarak vor:

Der frühere Präsident Hosni Mubarak wird für 15 Tage in Untersuchungshaft genommen. Das erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite.

Die Facebook-Seite war vom Justizministerium eingerichtet worden. Es will damit die Angehörigen der Demonstranten erreichen, die während der Proteste gegen Mubarak Mitte Februar getötet oder verletzt wurden.

Zuvor wurden auch die beiden Söhne des ehemaligen Staatschefs festgenommen. Alaa und Gamal Mubarak wird vorgeworfen, den Einsatz von scharfer Munition während des Volksaufstands angeordnet zu haben.

Bezahlte Schlägertrupps

Rund 800 Menschen wurden bei den Protesten zwischen dem 25. Januar und dem 11. Februar getötet. Bei den tödlichen Attacken auf Demonstranten durch bezahlte Schlägertrupps waren laut ägyptischen Medien Alaa und Gamal Mubarak an der Planung beteiligt gewesen.

Die beiden Mubarak-Söhne seien für zwei Wochen in Haft genommen worden, berichtete das Staatsfernsehen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen werden sie nun von Scharm-el-Scheich, wo sie zuvor verhört worden waren, in das Gefängnis Tora in der Hauptstadt Kairo gebracht.

Vater im Spital

Zuvor war Hosni Mubarak wegen Herzproblemen in ein Spital gebracht worden. Er war erstmals zu Korruptionsvorwürfen und der Niederschlagung der Proteste befragt worden. Die Vernehmung musste zunächst unterbrochen werden, wurde aber Justizangaben zufolge im Spital fortgesetzt.

Der 82-jährige langjährige Staatschef war nach wochenlangen Protesten am 11. Februar zum Rücktritt gezwungen worden. Seitdem stand er gemeinsam mit seinen Söhnen in einer Villa in Scharm-el-Scheich unter Hausarrest.

Ausser der Anordnung von Gewalt wird ihnen auch die Veruntreuung staatlicher Mittel vorgeworfen. Mubarak weist bislang alle Vorwürfe zurück. Noch am Sonntag bekräftigte er in einer vom Sender Al-Arabija ausgestrahlten Tonbandaufzeichnung, er habe sich nichts vorzuwerfen. (sda)

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