Erste Airlines stehen am Rande des Ruins

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Asche-WolkeErste Airlines stehen am Rande des Ruins

Die EU-Kommission will den gebeutelten Airlines schnell und unkompliziert unter die Arme greifen. Die Verkehrsminister suchen unterdessen eine gemeinsame Linie.

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Wegen der Aschewolke aus Island droht mehreren europäischen Fluggesellschaften das baldige Aus. Dies erklärt der Branchenverband AEA gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits in ein oder zwei Wochen würden einige der etwa 100 bis 150 Airlines in Europa pleite sein. Werde der Betrieb für fünf bis zehn Tage ausgesetzt, sei dies für einige Gesellschaften nicht verkraftbar.

Die EU-Kommission will deshalb rasch staatliche Hilfen für die von dem Flugverbot über Europa geplagten Airlines ermöglichen. «Das haben wir schon nach dem 11. September getan», sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Montag in Brüssel. Er betonte aber, etwaige staatliche Zuschüsse für die Fluggesellschaften müssten auf die Auswirkungen der Vulkan-Krise beschränkt bleiben und dürften zu keinen Wettbewerbsverzerrungen führen.

Ein Brüsseler Hilfsprogramm gebe es nicht, betonte der Kommissar. Vielmehr müssten die Mitgliedstaaten in Brüssel grünes Licht für eigene Zuschüsse aus Steuergeldern beantragen. «Die Kommission könnte dann sehr schnell entscheiden.» Schliesslich seien die Auswirkungen der Vulkanwolke für die Industrie verheerender als nach den Terroranschlägen in den USA 2001.

Die Airlines müssen jetzt wieder fliegen

In einer Videokonferenz wollten die EU-Verkehrsminister am Montag darüber beraten, wie die Reaktionen auf die Luftraumsperrungen in der Union koordiniert werden können. Für erste Anträge sei es aber noch zu früh, sagte Kallas. Denn vermutlich erst kommende Woche werde man einen Überblick über den erlittenen Schaden haben. «Das wichtigste für die Airlines ist jetzt, dass sie wieder fliegen können. Die Ausfälle sind davon abhängig, wie lange der Luftraum gesperrt ist.»

Eine finanzielle Entschädigung wegen der weitgehenden Sperrung des europäischen Luftraums und der damit verbundenen Flugausfälle forderte der Chef von British Airways, Willie Walsh. Er sprach von einer aussergewöhnlichen Situation, die dies rechtfertige und verwies ebenfalls auf die Sperrung des US-Luftraums nach Terroranschläge vom 11. September 2001. Danach seien die Fluggesellschaften ebenfalls entschädigt worden. (erf/dapd)

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