Flugzeugabsturz: Black-Box gefunden

Aktualisiert

Flugzeugabsturz: Black-Box gefunden

Einen Tag nach dem Absturz eines russischen Flugzeugs über der Ukraine sind Flugschreiber und Stimmrekorder gefunden worden. Von den Datenträgern erhoffen sich die Behörden Aufschluss über die Ursache des Unglücks.

Der russische Verkehrsminister Igor Lewitin informierte am Mittwoch über den Fund der Datenträger. Bei dem Unglück waren am Vortag alle 170 Insassen ums Leben gekommen, darunter 45 Kinder.

Die vornehmlich mit russischen Schwarzmeer-Touristen besetzte Maschine vom Typ Tupolew 154 war auf dem Flug vom Badeort Anapa nach St. Petersburg. Bei dem Absturz kamen nach Angaben der Fluggesellschaft Pulkovo Airlines auch zwei Deutsche, ein Finne, ein Franzose und ein Niederländer ums Leben.

Unglücksursache unbekannt

Über die Unglücksursache herrschte weiter Rätselraten. Die Behörden warnten jedoch vor voreiligen Schlussfolgerungen. Ersten Berichten zufolge war ein Blitz in das Flugzeug eingeschlagen. Die Besatzung habe bis zum Absturz vier Mal Notsignale abgesetzt.

Moderne Verkehrsflugzeuge sind normalerweise nicht durch Blitze gefährdet. Trotzdem werden Gewitter umflogen, weil in den Wolken heftige Turbulenzen herrschen. Ukrainische Fluglotsen erklärten, der Pilot habe die Erlaubnis erbeten, den Kurs wegen des Gewitters zu ändern.

Eventuell sei die vollbesetzte Tupolew zu hoch geflogen und daher ins Trudeln geraten, sagte ein russischer Luftfahrtexperte der Nachrichtenagentur Interfax. Russische Berichte gaben die Flughöhe mit 11 500 Metern an.

Staatstrauer

Der ukrainische Zivilschutz sagte, an Bord der Passagiermaschine sei ein Brand ausgebrochen. Eine versuchte Notlandung scheiterte, weil sich das Fahrwerk nicht ausfahren liess. Einen Terroranschlag halten die Behörden für unwahrscheinlich. Es habe keine Explosion gegeben, hiess es.

In der Ukraine wurde für Mittwoch Staatstrauer angeordnet, in Russland für Donnerstag. (sda)

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