9/11-Helfer fürchten Verfolgung durch US-Behörden

Aktualisiert

9/11-Helfer fürchten Verfolgung durch US-Behörden

Nach einer ärztlichen Behandlung in Kuba im Rahmen von Michael Moores Dokumentation «Sicko» fürchten drei amerikanische Rettungskräfte Ermittlungen der Behörden.

Sie erwarteten ähnliche Schreiben, wie Moore bereits eines erhalten hat, erklärten sie am Freitag. Das Finanzministerium prüft derzeit, ob der Filmemacher während der Dreharbeiten zu «Sicko» gegen das US-Embargo gegen Kuba verstossen hat.

«Das ist lächerlich, nach dem, was wir an diesem Tag (dem 11. September 2001) für die Stadt (New York) und das Land getan haben, dass sie uns nicht zur Behandlung 90 Meilen vor die Küste reisen lassen», sagte die Sanitäterin Reggie Cervantes. Die 46-Jährige war beim Einsatz nach dem Einsturz des World-Trade-Centers lediglich durch eine dünne Staubmaske geschützt und leidet mittlerweile an schweren Lungenerkrankungen sowie Nieren- und Leberproblemen. Ihr Kollege John Graman erlitt unter anderem Verbrennungen der Speiseröhre. Mit in Kuba dabei war ausserdem William Maher, ein freiwilliger Helfer.

Alle drei erklärten, die Krankenversicherungen in den USA hätten die Kosten für ihre Behandlung nicht übernehmen wollen. Sie wurden schliesslich in Kuba behandelt.

Moore war mit den 9/11-Helfern im März nach Kuba gereist. Zuvor hatte der Filmemacher im Herbst beim Finanzministerium die Genehmigung für eine Journalistenreise in das sozialistische Land beantragt, aber keine Antwort erhalten.

Cervantes erklärte, weder die Unfallversicherung noch die Sozialversicherung kämen für ihre notwendigen medizinischen Untersuchungen auf. Die Kosten für ihre Behandlungen in den USA beliefen sich inzwischen auf 17.000 Dollar (knapp 13.000 Euro). Ihren Aufenthalt in Kuba, wo sie Termine bei neun Spezialisten gehabt habe, bedauere sie nicht: «Ich wäre zum Mond gegangen», sagte die Sanitäterin. «Wir mussten behandelt werden.» (dapd)

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