Papst in Polen: Tamponwerbung zensiert
Papst Benedikt XVI. ist am Donnerstag zu einem viertägigen Polen-Besuch in Warschau eingetroffen. Für den Besuch der Kirchenoberhaupts über sich selbst die TV-Sender in Selbstzensur und verzichten auf jeden zehnten Spot.
Auf dem Flughafen wurde der Papst von Polens Staatspräsident und den Führern der polnischen Kirche begrüsst. Hunderte Menschen warteten schon seit den frühen Morgenstunden auf die Ankunft des 79-jährigen Kirchenoberhaupts. Es ist das erste Mal, dass ein deutscher Papst Polen besucht.
Laut einem Bericht von Spiegel Online wird das staatliche Fernsehen TVP während des Papst-Besuchs jeden zehnten Reklame-Spot sperren. Werbung für Kondome, Unterwäsche, Damenbinden und Tampons sind tabu und auch erotische Werbung wird rigoros ausgeblendet.
Erinnerung an Johannes Paul II.
Die Reise ist vor allem als Erinnerung an seinen Vorgänger, Johannes Paul II., gedacht. Die breite Öffentlichkeit richtet das Augenmerk besonders auf den letzten Programmpunkt am Sonntag: Dann besucht der Papst das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz.
Dort wolle er all der Opfer gedenken «und erfahren, wie tief der Mensch wirklich unter seine Würde fallen kann und auf anderen herumtrampeln kann», sagte Benedikt XVI. beim Abflug in Rom. «Wir hoffen, dass gerade hier ein neues Gefühl der Menschlichkeit geboren wurde.»
Am Freitag und Samstag will der Papst Stationen besuchen, die für das Leben von Johannes Paul II. von Bedeutung waren: Dessen Geburtsort Wadowice, die Bischofsstadt Krakau und eine Reihe von religiösen Stätten, wie etwa den Wallfahrtsort Tschenstochau. (sda)