Schweizer Christ aus Marokko ausgewiesen

Aktualisiert

Missioniert?Schweizer Christ aus Marokko ausgewiesen

Ein in Marokko festgenommener Schweizer hat nach Angaben seines Arbeitgebers am Samstag mit seiner Familie das Land verlassen müssen. Der nordafrikanische Staat wirft dem Schweizer aus dem Kanton Neuenburg missionarische Tätigkeit vor.

Der Arbeitgeber des Schweizers distanzierte sich am Dienstag von diesem Vorwurf. Der Mann sei im Osten des Landes, in der Region Oujda, in Projekten für Behinderte tätig gewesen, teilte die Neuenburger Nichtregierungsorganisation Consulting, Training and Support (CTS) in einem Communiqué mit.

Der christliche Glauben des Paars sei deren Privatsache und es sei ihnen überlassen, was sie in ihrer Freizeit täten, heisst es weiter. Der Verantwortliche von CTS, Pierre-Alain Porret, rief die Behörden in Marokko auf, auf die Ausweisung zurückzukommen, damit die Organisation ihre Tätigkeit weiterführen könne.

Schweizer Familie zurzeit in Spanien

Mit dem Ingenieur sind laut CTS dessen Frau, die als Physiotherapeutin arbeitete, und drei Familienangehörige ausgewiesen worden. Die Familie befinde sich gegenwärtig in Spanien. Der Mann war am Freitag in Begleitung von zwei Marokkanern festgenommen worden.

Gleichzeitig nahm die marokkanische Polizei 16 weitere Personen fest. Sie sollen das Evangelium verbreitet haben, was die «religiösen Werte des Königreichs» in Gefahr bringe, teilte das marokkanische Innenministerium mit. Die übrigen Festgenommenen stammen demnach aus Guatemala, Südafrika und Marokko selber. Die Ausländer sollten alle ausgewiesen werden. (sda)

Deine Meinung zählt