Neonazis mit Trojaner-T-Shirt reingelegt

Aktualisiert

Gegen RechtsNeonazis mit Trojaner-T-Shirt reingelegt

Ein Gratis-T-Shirt entpuppte sich im deutschen Gera als Aufforderung, aus der Neonazi-Szene auszusteigen. Man musste es nur waschen.

Versteckte Botschaft: Vor dem Waschen ...

Versteckte Botschaft: Vor dem Waschen ...

Mit Totenkopf und der Aufschrift «Hardcore Rebellen» muteten die T-Shirts martialisch an. Aber manch Rechts­extremer, der es an der Kasse des Festivals Rock für Deutschland am vergangenen Samstag im deutschen Gera geschenkt bekam, dürfte nach dem Waschen sein blaues ­Wunder erlebt haben. Denn da stand plötzlich: «Was dein T-Shirt kann, kannst du auch – Wir helfen dir, dich vom Rechts­extremismus zu lösen» – mit den Kontaktdaten der Aussteigerinitiative Exit Deutschland.

250 dieser Trojaner-T-Shirts seien über einen Strohmann an die Veranstalter des Konzertes übergeben worden, die sie dann gratis verteilten, sagte Exit-Deutschland-Gründer Bernd Wagner. «Mit den T-Shirts wollten wir unser Angebot in der Szene bekannter machen und vor allem die jungen und noch nicht so gefestigten Rechtsextremen ansprechen.»

Zum Konzert der NPD, das zum neunten Mal in Gera veranstaltet wurde, waren rund 600 Rechtsextreme gekommen. Etwa 1000 Menschen protestierten mit Pfeifkonzerten, Live-Musik und Sitzblockaden gegen das Neonazi-Konzert. «Gera hat ein buntes Gesicht gezeigt und der sehr un­schönen NPD-Veranstaltung Paroli geboten», sagte Ober­bürgermeister Norbert Vornehm (SPD).

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