Sammelfieber35 Panini-Bilder für jeden Schweizer
Drei Tage vor dem Anpfiff der Fussball-WM steht ein Sieger bereits fest: Panini hat alleine in der Schweiz über 50 Millionen Päckchen verkauft.

Kommen in der Schweiz gut an: klebende Fussballerkonterfeis
«Ich rechne damit, dass der Rekordabsatzwert von vor vier Jahren übertroffen wird», sagt Ezio Bassi, Panini-Chef Schweiz. Dazu müssten allerdings knapp fünf Millionen weitere Päckchen verkauft werden. «Bei der WM in Deutschland 2006 haben wir netto 55 Millionen Briefchen verkauft», so Bassi. Auf die gesamte Wohnbevölkerung der Schweiz gerechnet entsprechen die bisher abgesetzten gut 50 Millionen Briefchen rund sieben Panini-Briefli à 5 Bildern pro Einwohner. Obschon der grosse Panini-Ansturm eineinhalb Monate nach dem Verkaufsstart abgeflaut ist, gibt sich der Panini-Chef in der Schweiz zuversichtlich. Es gäbe immer noch Kunden, die Alben kauften. Und diese wollten bekanntlich gefüllt werden.
Die grosse Nachfrage nach Panini-Bildli wird auch von den Endverkäufern festgestellt. Migros-Sprecherin Martina Bosshard spricht von einem sehr guten Panini-Jahr: «Wir haben praktisch alle Briefli abgesetzt. Es lief besser als erwartet und besser als vor vier Jahren.» Ein bisschen zurückhaltender äussert sich Coop. Der Verkauf entspreche den Erwartungen, sagt Mediensprecherin Denise Stalder. Die Verkaufszahlen der Euro 2008 im eigenen Land erreicht der Grossverteiler jedoch nicht.
Im Vergleich zur Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich haben die Kioske einen Umkehrtrend erlebt. Damals war die Nachfrage in den ersten Wochen sehr stark und ging dann ebenso stark wieder zurück. Heuer seien die Verkäufe zaghaft gestartet, hätten dann aber zugelegt und mittlerweile ein gutes Niveau erreicht, erklärt Ursula Wulfsen, Sprecherin der Kioskbetreiberin Valora.
Preiskampf setzte Kioske unter Druck
Neben den Kiosken führen mittlerweile immer mehr Geschäfte Panini-Bildli in ihrem Sortiment. Die Folge war ein harter Preiskampf, bei dem erstmals auch Valora einknickte. Die Kioskbetreiberin, welche sich bis anhin immer an die offizielle Preisempfehlung der Modeneser Hersteller gehalten hatte, senkte Ende April den Preis für ein Briefli von einem Franken auf 80 Rappen.
Damit waren die Bildli an Kiosken aber immer noch teurer als bei manchen kleineren Anbietern. Weil von den Grossverteilern keiner den Preis für ein Briefli unter 80 Rappen setzte, ist Valora mit der abgesetzten Menge trotzdem zufrieden, wie Wulfsen sagt. Einen Vergleich mit der WM 2006 könne sie jedoch nicht machen, da die Zahlen nicht eins zu eins vergleichbar seien.
Konsequenzen für die Zukunft zieht aus dem Panini-Preiskampf von den befragten Unternehmen vorerst keines. «Wir werden beim nächsten Mal genau prüfen, zu welchem Preis wir die Panini-Bildli anbieten werden. Allfällige Preissenkungen werden wir aber erst ad hoc entscheiden», sagt etwa Migros-Sprecherin Bosshard. Die Konkurrenz will es genauso handhaben.
Bildli-Tauschen mit 20 Minuten
Mindestens so viel Freude wie das Einkleben macht das Tauschen der Bildli sei es auf dem Pausenplatz, im Büro oder im Fussballklub. Getauscht werden können die Sticker auch im Internet: 20 Minuten Online bietet zusammen mit Piazza.ch eine der grössten Tauschbörsen der Schweiz an. Dort können die Sammler in Echtzeit Bildli handeln, Listen führen und chatten.