Erste Schweizerin lebt bald in der Mars-Station

Aktualisiert

Barbara BurtscherErste Schweizerin lebt bald in der Mars-Station

Die junge Schweizer Astrophysikerin Barbara Burtscher wird in der Mars-Station der Nasa leben – als erste Schweizerin überhaupt.

Désirée Pomper
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Désirée Pomper

Selten hat sich wohl jemand so sehr darüber gefreut, in die Wüste geschickt zu werden, wie Barbara Burtscher. Die Physiklehrerin wurde von der Nasa dazu auserwählt, zwei Wochen lang mit fünf weiteren Forschern in der Mars Desert Research Station zu leben.

Die Station befindet sich in der Wüste des US-Bundesstaates Utah. Dort werden die Forscher in einer winzigen Station das Leben auf dem Mars simulieren. Weiter werden Wanderungen unternommen, Steinproben gesammelt und in einer Biosphären-Hütte sogar eigenständig Nahrung produziert. Ende November gehts los. Burtscher: «Wir dürfen die Station nur mit Raumfahran­zügen verlassen und werden mit einem Marsfahrzeug durch die Dünen fahren.» Ihre Auf­gabe ist es unter anderem, as­tronomische Beob­achtungen durchzuführen: «Ich werde sehen, wie gut man mit Helm ein Teleskop bedienen kann», so die 24-Jährige, die sich «riesig auf dieses einmalige Abenteuer fernab der Zivilisa­tion» freut.

Erst im Juli hatte Burtscher ein Nasa-Astronautencamp besucht, wo sie einen Zentrifugen-Rekord aufstellte und eine Anstellung bei der US-Raumfahrtbehörde einheimste. Trotzdem kam das Mars-Angebot völlig überraschend: «Ich dachte, dass sei nur etwas für Top-Forscher.» Nachdem sie nun eines besseren belehrt wurde, ist ihr klar: «Noch nie war ich meinem Ziel, Astronautin zu werden, so nah wie jetzt.»

*Berichtigung vom 18. August 2010

Barbara Burtscher hat nie das NASA-Astronautentraining besucht und war auch nicht NASA-Mitarbeiterin, wie sie das in zahlreichen Gesprächen gegenüber verschiedenen Medien vorgab. Tatsächlich war sie 2009 und 2010 im U.S. Space and Rocket Center (Spacecenter), welches aber nicht von der NASA betrieben wird. (red)

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