EiszeitFlorida zittert vor Kälte – kommt nun der Schnee?
Der Sonnenstaat Amerikas erlebt eine Rekord-Kältewelle: Der Notstand wurde ausgerufen. Die Leute schlafen in Turnhallen, weil ihre Häuser nicht genug isoliert sind. Die Nationalgarde versucht die Zitrusfruchternte zu retten.
Eine Kältewelle zieht über die USA: Mindestens sieben Menschen fielen den eisigen Temperaturen bisher zum Opfer. Für zwei Drittel des Landes sind Rekord-Tiefs für die kommenden Tagen angekündigt. Selbst in Florida, dem Sonnenstaat Amerikas, sind die Temperaturen auf Rekordniveau gesunken. Es wurden bis zu Minus 18 Grad gemessen. «Es ist grausam kalt», berichtet Leser-Reporter Claude Bühler aus Key West. Seit fünf Tagen friert er am südlichsten Spitz Floridas. «Wir sind hier 80 Kilometer von der Karibik entfernt, aber man könnte meinen, ich sitze in der Schweiz», so Bühler. In der Nacht auf Donnerstag sei das Quecksilber bis auf fünf Grad unter Null gefallen.
Der Gouverneur von Florida hat den Notzustand ausgerufen. Die eisigen Temperaturen bedrohen die kostbare Zitrusfruchternte im Süden. Die Gewichtsgrenzen für Lastwagen wurden aufgehoben und die Nationalgarde aufgeboten, um möglichst viel von den Orangen und Zitronen zu retten. Noch viel schlimmer hat es die Bevölkerung getroffen: «Die Schulen wurden teilweise geschlossen und die Schüler nach Hause geschickt», so Bühler. Turnhallen wurden zu Massenlagern umgerüstet, weil zahlreiche Häuser nicht genügend isoliert sind für die eisigen Temperaturen.
Für den Winter ist niemand gewappnet
In der Nacht auf Donnerstag sind gemäss «Florida Today» mindestens drei Wasserleitungen gebrochen, 250 Häuser und Geschäfte hatten keinen Strom. 10 000 weitere Haushalte blieben sporadisch ohne Energie. Während des Tages stieg das Quecksilber heute kaum über 12 Grad. «Die grossen Einkaufsketten haben alles an Winterausrüstung in die Läden gestellt, was sie haben», so Bühler. Die Leute kauften Handschuhe, Mützen und Jacken. Kaum jemand sei in Key West gewappnet für den Winter.
Tatsächlich könnte es noch schlimmer kommen: Wenn die Schauermeldungen sich bewahrheiten und die Temperaturen weiterhin so tief bleiben, könnte es zu Schneefällen kommen, berichten örtliche Meteorologen. Am Samstag sinkt das Quecksilber gemäss Prognosen auf maximal neun Grad und schrammt damit knapp am Allzeit-Rekord von fünf Grad tagsüber vorbei. «Zahlreiche Touristen sind bereits wieder weg», sagt Leser-Reporter Bühler. «Florida wurde komplett überrascht: Hier kann sich niemand an solche Temperaturen erinnern.»
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