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Grossrazzia in der Bodybuilder-Szene

Bei einer gross angelegten Durchsuchungsaktion gegen illegalen Anabolika-Handel haben die Ermittlungsbehörden in Deutschland am Mittwoch fast 30 verdächtige Liegenschaften kontrolliert.

Neben vier Tatverdächtiger wurde ein 43-jähriger Polizeiangestellter aus Berlin vorläufig festgenommen, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwoch weiter mit. Bei ihm sei umfangreiches Beweismaterial gefunden worden.

Bei den Untersuchungen in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, hiess es. Es war bereits die zweite Razzia dieser Art innerhalb einer Woche.

Drahtzieher in Polen

Mit der ersten Grossrazzia in mehreren Bundesländern und in Polen wurde ein Ring von Anabolika-Händlern zerschlagen. Acht Beschuldigte kamen in Untersuchungshaft.

Der mutmassliche Kopf der Bande wurde im polnischen Kielpino bei Danzig festgenommen. Die deutschen Justizbehörden erwarten keine schnelle Entscheidung der polnischen Justiz über eine Auslieferung des 30-jährigen Bodybuilders.

Zu dem jetzigen Fall ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft seit November 2005 wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Bodybuilding-Szene

Diese soll laut Staatsanwaltschaft seit mindestens 2004 in der deutschen und internationalen Bodybuilding-Szene gewerbsmässig illegal mit Anabolika und Wachstumshormonen gehandelt und dazu ein strukturiertes Vertriebsnetz betrieben haben. Der Zweck sei Doping im Sport gewesen.

Die mutmasslichen Haupttäter sind laut Angaben drei Männer und eine Frau. Die illegalen Geschäfte seien von Bielefeld aus geführt, die «erheblichen finanziellen Gewinne» ins Ausland transferiert worden. Ob es Verknüpfungen zwischen beiden Fällen gibt, sei unklar, sagte Staatsanwalts-Sprecher Michael Grunwald.

(sda)

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