«So was von anstössig»

Aktualisiert

«So was von anstössig»

Zu heiss für die Zürcher Strassen: Sado-Maso-Bärin «Bärvers» wurde vom Teddy-Summer ausgesperrt. Die Künstler sind stinksauer auf die «prüde» City-Vereinigung.

Knuddlig, knuffig und zum Knutschen sollen sie sein, die Bären des Teddy-Summer. «Bärvers» passt nicht ganz in dieses Bild.

Als Beat Seeberger-Quin, Art Director des Bärenauftritts, die Domina-Bärin zum ersten Mal sah, fiel er aus allen Wolken. Knallroter Lippenstift, schwarze Maske und ein knappes Mieder, das viel Fell zeigt. Die Beine der Bärin stecken in sexy Lederstiefeln – stilecht mit Plateausohlen. In der einen Pranke baumelt eine Kette mit Nietenhalsband, in der anderen hält die Bärin eine Lederklatsche.

Seeberger ist schockiert: «Der Teddy ist so was von anstössig und Hardcore.» Er hätte nicht verantworten können, dieses «perverse Teil» auf die Strasse zu lassen. Schon gar nicht vor dem Sprüngli-Café am Paradeplatz, wo der Bärin eigentlich ein Platz versprochen worden war.

Für die Künstler Tereza Stäheli und Sebastian Rundy von Acapulpo Communications ist die Zensur ein Riesenfrust. «Wir haben wochenlang an dem Teddy gearbeitet». Mit «Bärvers» hätten sie einfach eine Wortspielerei bildlich umgesetzt.

Nur einen Tag vor Beginn des Teddy-Summers sind die Künstler benachrichtigt worden, dass ihr Teddy für den öffentlichen Grund zu anstössig sei. Jetzt suchen sie Asyl für «Bärvers» – auf privatem Grund. Wer die Lacklady bei sich aufnehmen will, kann sich unter redaktion@20minuten.ch melden.

Alexandra Roder

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