Insel verschwunden
Einst beherbergte die Insel Lohachara 10 000 Bewohner. Nun liegt sie komplett unter dem Meeresspiegel. Zum ersten Mal hat die globale Erwärmung eine bewohnte Insel vom Antlitz der Erde gespült.
Lohachara liegt in der indischen Provinz Sundarban, im Delta wo Ganges und Brahmaputra in den indischen Ozean fliessen. Die Auslöschung der Insel ist der erste Ausdruck der apokalyptischen Voraussagen von Klimawissenschaftlern. Zwei Drittel der Nachbarsinsel Ghoramara sind ebenfalls schon im Meer versunken.
Vor acht Jahren war erstmals eine unbewohnte Insel - das Kiribati-Atoll im Pazifik - verschwunden. Ebenfalls im Pazifik wurden Inselbewohner von Vanuatu evakuiert, da die Insel unterzugehen droht. Sie liegt jedoch noch immer knapp über dem Meeresspiegel.
Ein weiteres Ansteigen des Meeresspiegels ist absehbar und von den meisten Wissenschaftlern als wahrscheinlich bezeichnet worden. Zunächst steigt der Pegel durch die Erwärmung der Weltmeere um ein Grad - wegen der Ausdehnung des Wassers - um einen halben Meter; noch schlimmer wirds, wenn wie prognostiziert die Polkappen der Erde schmelzen.
Die geschätzten 26 Millionen Kubikmeter Eis der Antarktis würden, vollständig geschmolzen, den Meeresspiegel um 61 Meter steigen lassen. Bei einer restlosen Verflüssigung des Grönlands-Eisschilds würden die Meere mehr als sieben Meter anschwellen. Auch das Schmelzen der Gletscher auf der ganzen Welt führt zum Anstieg des Meeresspiegels.