Rätselhafter Kornkreis in England
In England sind wieder riesige Kornkreise auf Feldern aufgetaucht. Wer waren diesmal Urheber? Ausserirdische? Witzbolde? Oder doch nur Led-Zeppelin-Fans?
Im englischsprachigen Internet wird bereits eifrig diskutiert, wie der neue Kornkreis einzuschätzen ist. «Zu simpel - eine Fälschung», meint ein User. Ein anderer meint hingegen: «Ich wohne praktisch nebenan. Das ist eine völlig verlassene Gegend. Wer sollte hier so etwas tun? In kompletter Dunkelheit?»
Einer der Schreiber scheint hingegen am nächsten an der richtigen Lösung zu liegen: Das Muster im Kornfeld ist dasselbe wie auf dem Led-Zeppelin-Album «Remasters». Damit dürfte ein ausserirdischer Einfluss ausgeschlossen werden - oder natürlich die Tür zu neuen Verschwörungstheorien öffnen.
Seit dem 15. Jahrhundert
Erstmals schriftlich dokumentiert ist ein Kornkreis von 1590. Er wurde im französischen Assenencour als Beweisstück in einem Hexenprozess aktenkundig. Weitere sind 1678 in Großbritannien bekannt geworden.
Besonders häufig wurden sie Ende der 1980er Jahre gemeldet, nachdem zunehmend in den Medien darüber berichtet wurde. Seitdem werden zwischen 150 und 300 Kornkreise jährlich gemeldet: meist wie 1880 aus Südengland. Hier traten 2004 etwa ein Drittel aller bekannt gewordenen Fälle von Kornkreisen auf.
Zunehmend wird aber auch aus anderen Ländern und Kontinenten von solchen Phänomenen berichtet, wenn auch deutlich seltener. Bisher wurden über 6000 unterschiedliche Kornkreise in über 50 Ländern rund um den Globus dokumentiert.
Immer wildere Formen
Dabei wurden die Formen Anfang der 1990er immer größer und komplexer. Der bisher grösste festgestellte Kornkreis wurde im August 2001 in einem Weizenfeld am Milk Hill in Wiltshire (Südengland) aufgefunden. Er hatte einen Durchmesser von 240m und bestand aus 409 Teilkreisen. Diese wirkten am Boden chaotisch platziert; erst aus der Luft ergaben sie das geometrische Gesamtmuster einer sechsstrahligen Wirbelform, die an eine geschlossene Kamerablende erinnerte.
Kornkreis-Hype
Seit der Jahrtausendwende scheint das öffentliche Interesse an diesem Thema nachzulassen, ist aber 2002 durch den Film «Signs» (mit Mel Gibson) vorübergehend nochmals angestiegen. Der Film stellt die Kornkreise als Zeichen von Außerirdischen dar.
Kornkreis-Interessierte erkunden das Phänomen im Rahmen einer als «Cerealogie» oder «Kornkreiskunde» bezeichneten «Forschung». Während einige «Cerealogen» die Ursachen der Kornkreise interdisziplinär, aber sachbezogen erforschen möchten, bringen andere sie mit Raumschiffen in Verbindung und möchten sie im Rahmen einer «Ufologie» näher betrachten. Dies führte schon zu heftigen Debatten unter den Forschern.
(wikipedia/asl)