Japaner arbeiten sich immer öfter zu Tode

Aktualisiert

Japaner arbeiten sich immer öfter zu Tode

Im vergangenen Jahr haben sich in Japan erneut mehr Arbeitnehmer zu Tode geschuftet als im Jahr zuvor.

Der Tod durch Überarbeitung hat in Japan einen Namen: Karoshi. Zwischen März 2006 und März 2007 sind auf dem Inselreich 355 Berufstätige durch Überarbeitung schwer erkrankt oder gestorben. Das sind 7,6 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode, wie das japanische Gesundheitsministerium mitteilt. Bei 147 Berufstätigen seien als Todesursache ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt festgestellt worden, 176 Berufstätige hätten sich wegen Stress am Arbeitsplatz umgebracht oder einen Suizidversuch unternommen.

Die hohe Anzahl an Karoshi ist gemäss Fachleuten auch darauf zurückzuführen, dass japanische Arbeitende nur selten wagen, sich gegen Überforderung zu wehren.

Um Karoshi zu bekämpfen, wirbt die japanische Regierung für Telearbeit und ermuntert die Berufstätigen, Urlaub zu nehmen – wenigstens dann, wenn sie eine Familie gründen oder sich um ältere Angehörige kümmern wollen.

Claude Weill

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