Die Schweiz friertDas Thermometer fiel auf minus 27 Grad
Das sibirische Hoch «Dieter» lässt die Schweiz zittern. Noch nie war es in diesem Winter so kalt wie letzte Nacht. Übers Wochenende wirds mit bis -17 Grad im Flachland noch kälter.
Die Schweiz hat die bisher kälteste Nacht dieses Winters hinter sich. Vor allem in den Bergen fiel das Thermometer auf rekordverdächtige Werte. «Mit minus 27 Grad war es auf dem Ofenpass im Kanton Graubünden letzte Nacht am kältesten», sagt Felix Baum von MeteoNews gegenüber 20 Minuten Online. Aber auch in bewohntem Gebiet wurden Temperaturen gemessen, die dem sibirischen Hoch «Dieter» alle Ehre machen. In La Brévine erreichten die Höchstwerte gerade noch minus 26 Grad, in Ulrichen im Obergoms zeigte das Thermometer minus 22 Grad an, genauso viel wie in St. Moritz.
Im Mittelland wird ebenfalls richtig gefroren: «Am kältesten ist es zurzeit mit minus 14 Grad in St. Gallen», sagt Baum. Wer es ein bisschen milder haben möchte, müsste gleich ans andere Ende der Schweiz reisen. In der Region um den Genfersee ist es mit minus 9 Grad schon fast ein bisschen warm.
Am Wochenende nochmals kälter
Trotz der momentanen Tiefsttemperaturen werden die Rekordmarken wohl auch in den nächsten Tagen nicht angetastet. «Am 12. Januar 1987 war es in La Brévine unglaubliche minus 42 Grad kalt. Und auch im Mittelland schwankten die Temperaturen zwischen minus 20 und minus 30 Grad.» Felix Baum glaubt, dass solche Werte diesen Winter wohl kaum mehr erreicht werden. Er spricht deshalb von einer «unspektakulären und keineswegs dramatischen Situation», in der sich die Schweiz wettertechnisch gerade befindet.
Die Bise verhindert momentan, dass das Thermometer noch weiter in die Tiefe stürzt. Ansonsten ändert sich an der Wetterlage und damit auch den bitterkalten Temperaturen wenig. Im Gegenteil, am Wochenende dürfte es nochmals im ganzen Land kälter werden. Im Engadin und im Oberwallis kratzt das Thermometer an der Minus-30-Grad-Marke und auch im Mittelland stellen sich Werte von minus 17 bis minus 13 Grad ein. «Dieser Trend mit Temperaturen unter Null sollte sicher noch bis Mitte nächste Woche anhalten», glaubt Baum. «Erst dann könnte es wieder etwas wärmer werden.»
Prächtiges Wetter in den Bergen
Mit grossen Schneefällen darf übers Wochenende nicht gerechnet werden. «Aus dem Hochnebel kann es gut ein paar Flocken geben, aber ein satter Schneefall ist nicht zu erwarten.» Oberhalb der Hochnebelgrenze, die zwischen 1500 und 1800 Meter liegt, gibt es mit viel Sonnenschein richtig schönes Bergwetter. Vorsicht: Wintersportler sollten sich schützen, sonst drohen bei diesen Temperaturen Erfrierungen.
Doch auch wenn die Kälte die ganze Schweiz zurzeit fest im Griff hat, relativiert der Meteorologe die Wetterlage: «Die momentane Kälte ist bestimmt ein Ereignis, das nur alle zehn Jahre vorkommt, doch von einer Jahrhundertkälte kann noch keine Rede sein.»
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