Augusta Urica: «Miss Landmine» 2008

Aktualisiert

Augusta Urica: «Miss Landmine» 2008

Es gibt Schönheitswettbewerbe, da stockt einem der Atem.

In Angola ist jetzt die «Miss Landmine» gewählt worden. 18 Frauen, die alle bei der Explosion von Tretminen verkrüppelt wurden, nahmen am Mittwochabend an dem Wettbewerb teil, der das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Leid der Explosionsopfer schärfen sollte. Die Frauen, die alle künstliche Gliedmassen hatten, zeigten sich in der vom angolanischen Fernsehen übertragenen Veranstaltung in Abendkleid und Badekleidung.

Siegerin wurde die 31 Jahre alte Augusta Urica. Sie erhält eine massgefertigte Prothese und umgerechnet 1.600 Euro Preisgeld. Die Preise wurden von Angolas First Lady Ana Paula dos Santos überreicht. Familienministerin Candida Celeste erklärte, die Wahl der «Miss Landmine» werde dabei helfen, die Selbstachtung der Kriegsversehrten zu zu heben. In Angola leben etwa 80.000 Amputierte, die meisten davon sind Opfer einer Landminenexplosion.

Organisiert wurde die Misswahl von dem norwegischen Künstler Morten Traavik, der erschüttert vom Leid der Opfer etwas für die verstümmelten Überlebenden dieser heimtückischen Sprengkörper tun wollte. Unterstützung erhielt er von der angolanischen Regierung und der EU.

Nach dem Ende des 20-jährigen Bürgerkriegs liegen in Angola noch schätzungsweise acht Millionen Landminen vergraben. Nach UN-Angaben verlieren jedes Jahr mindestens 300 Angolaner bei der Detonation dieser Sprengsätze ihr Leben. (dapd)

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