HöhenkomplexHolland will einen Berg bauen
Die spinnen, die Holländer: Jetzt denken die Tulpensöhne darüber nach, einen 2000 Meter hohen Berg zu errichten.

Blosse Phantasterei oder bald Realität: Ein Berg in der Provinz Flevoland. (Illustration: lumine.nl) Thijs Zonneveld (rechtes Bild).
Die Holländer haben einen Höhenkomplex – und das völlig zu Recht. Das Land ist topfebenflach – ein Viertel davon liegt sogar unter dem Meeresspiegel. Und dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – sind die Flachländer besessen von den Bergen. «Wir verbringen alle unsere Ferien dort. Wir fahren in die Schweiz, nach Frankreich oder nach Deutschland», so der Journalist Thijs Zonneveld. Im Juni verlangte er in einer Kolumne spasshalber den Bau eines 2000 Meter hohen Berges. Was anfänglich nur lustig sein sollte, wird langsam, aber sicher – zumindest aus Zonnevelds Sicht – zu einem ernsthaften Projekt. Grund: Der Journalist erhielt zahlreiche positive Feedbacks, wird am Laufmeter in Talkshows eingeladen, wo er Applaus für seine Idee erhält. Wandern im heimischen Gebirge – die Holländer finden das eine super Idee.
Umgesetzt werden soll sie mitten in Flevoland, der plattesten aller niederländischen Provinzen. Flevoland wurde zum grossen Teil dem Meer abgetrotzt. Was sei es im Vergleich dazu schon, einen 2000 Meter hohen Berg zu bauen, fragt Zonneveld. Sein Glaube versetzt keine Berge – er baut sie. «Wir können so etwas. Unser halbes Land haben wir selbst gemacht. Nur praktizieren wir solche Sachen schon lange nicht mehr.» Wie der Berg-Fantast Spiegel online erklärte, wird er sich heute mit Experten und interessierten Firmenvertretern zu einer Machbarkeitsanalyse treffen. Er behauptet: «Sechs der zehn grössten Ingenieurbüros werden dabei sein.»